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Weiße Rebsorten entdecken: Was schmeckt mir noch?

Weiße Rebsorten entdecken: Was schmeckt mir noch?

Geschrieben von Miriam Schröer am .
Zuletzt aktualisiert am 4. September 2024.

Kleidung, Wohnungseinrichtung, Essen oder eben Wein – jeder Mensch hat seinen eigenen Geschmack. Und anhand dieser Vorlieben wählen wir aus und kaufen ein.
So landet bei vielen Einkäufen wiederholt derselbe Weinstil, dieselbe Rebsorte oder sogar derselbe Wein im Einkaufskorb. Aber so heiß und innig man seinen präferierten Wein auch liebt: ab und zu verlangt es uns nach Abwechslung. Die erweitert unseren Horizont und unser Verständnis für Wein und sorgt nicht zuletzt dafür, dass wir erkennen, was uns an unserem Lieblingswein eigentlich so gefällt.

Die Frage, die mir in diesem Zusammenhang häufig gestellt wird: „Mein Lieblingswein ist xxx. Ich würde ja gern mal was Neues ausprobieren, aber ich weiß nicht so recht, was mir noch schmecken könnte.“

Das Angebot im Weinregal kann überwältigend sein, und die Vielfalt der Rebsorten, deren Namen man teilweise vielleicht noch nie gehört hat, ist ebenfalls groß.
Das Gute: du musst ja nicht gleich von einem leichten Weißwein auf eine fette Holzbombe umsteigen. Damit es kein Sprung ins ganz kalte Wasser wird, möchte ich dich ermutigen, hin und wieder mal neue weiße Rebsorten auszuprobieren, die ähnliche Eigenschaften haben wie dein Lieblingswein, aber eben doch ein bisschen anders sind.

In diesem Blogbeitrag gebe ich dir einen kleine Guide an die Hand, mit dem du neue weiße Rebsorten entdecken kannst. Wenn du Rotwein bevorzugst, dann lies hier weiter.

Was macht den Geschmack deines Lieblingsweins aus?

Damit du für dich neue weiße Rebsorten entdecken kannst, schauen wir uns zunächst kurz an, warum dein Lieblingswein so schmeckt, wie er schmeckt.
Zu einem großen Teil ist das natürlich auf die verwendeten Rebsorten zurückzuführen. Diese haben nämlich erheblichen Einfluss auf den Geschmack und Charakter eines Weins. Jede Rebsorte hat ihr eigene, einzigartige Eigenschaften, die durch das Terroir, den Anbaustil und die Art der Weinbereitung weiter beeinflusst werden:

  1. Aromen und Geschmack
    Jede Rebsorte hat ein charakteristisches Aromen- und Geschmacksprofil. Zum Beispiel kann Sauvignon Blanc (je nachdem, in welchem Klima er wächst) Noten von Stachelbeeren oder auch Maracuja zeigen. Riesling hingegen ist für seine Steinobstaromen von Marille und Pfirsich bekannt, während Burgundersorten zart nussige Noten aufweisen können.
    Diese spezifischen Aromen sind das Ergebnis chemischer Verbindungen in den Trauben, die sich während des Wachstums entwickeln. Im Lauf der Gärung entstehen aus diesen sogenannten Aroma-Vorläufer die Aromen und Geschmäcker, die wir dann im fertigen Wein wahrnehmen.
  2. Säure und Struktur
    Rebsorten variieren stark in ihrer natürlichen Säure. Riesling zum Beispiel ist bekannt für seine lebendige Säure, während die Säure in einem Chasselas geringer ist. Die Säure eines Weins ist essenziell für seine Frische und Langlebigkeit und beeinflusst die Art und Weise, wie wir den Wein auf der Zunge wahrnehmen.
  3. Tannine und Textur
    Im Rotwein (oder bei Weißweinen, die mit etwas Schalenkontakt vergoren werden) kommt ein weiterer Player ins Spiel: das Tannin. In Weinen aus dünnhäutigen Sorten wie Pinot Noir ist das Tannin weniger ausgeprägt und insgesamt geringer. Dickhäutige Rebsorten wie Cabernet Sauvignon ergeben Weine mit entsprechend mehr Gerbstoffen.
    Der Ausbau eines Weins in neuen Holzfässern erhöht ebenfalls den Tanningehalt im Wein. Tannine verleihen dem Wein Struktur und Langlebigkeit.
  4. Stilrichtungen und Anwendungen
    Einige Rebsorten eignen sich besser als andere für bestimmte Weinstile. Zum Beispiel werden Chardonnay-Trauben oft zur Herstellung von kräftigen Weißweinen verwendet, die in neuen Holzfässern ausgebaut werden. Riesling hingegen ist eher für mineralische und/oder fruchtbetonte Weine bekannt. Die Wahl der Rebsorte kann also auch ausschlaggebend für den Stil des Weins sein.
  5. Terroir und klimatische Einflüsse
    Wenngleich die Rebsorte eine zentrale Rolle spielt, wird der Geschmack und Charakter des Weins auch durch das Terroir beeinflusst. Als Terroir bezeichnet man das Zusammenspiel von Boden, Klima und geografischer Lage, in der die Trauben angebaut werden. Dieselbe Rebsorte kann je nach Anbauregion völlig unterschiedliche Weine hervorbringen.

Du siehst: Insgesamt ist die Rebsorte ein Faktor, der den Wein entscheidend prägt. Zwischen den einzelnen Rebsorten sind die Unterschiede teils sehr groß, manchmal aber auch geringer oder sogar subtil.
Und deine Lieblings-Rebsorte ist ein guter Anker, Weine aus anderen Rebsorten auswählen zu können, die deinem Geschmack entsprechen. Im Folgenden schauen wir uns deshalb einige wichtige weiße Rebsorten und ihre charakteristischen Merkmale an und ich stelle dir ein paar mögliche Alternativen dazu vor.

Weiße Rebsorten entdecken: Relief weißer Weintrauben und Weinblätter in weißem Material

Weiße Rebsorten entdecken

Abwechslung macht Spaß und erweitert dern (Wein-)Horizont. Deswegen werden wir jetzt ein paar neue weiße Rebsorten entdecken. Beachte aber, dass die Rebsorte nicht immer auf dem Etikett genannt wird. Im deutschsprachigen Raum ist es eher üblich, Weine sortenrein Weine auszubauen und die Rebsorte aufs Etikett zu drucken. In vielen Ländern der Welt steht auf dem Etikett aber nur die Herkunft und eine Qualitätsbezeichnung (zum Beispiel Bourgogne AOC). Wenn du nicht sicher bist, welche Rebsorte dahinter steht (hier: Chardonnay), fragst du am besten den Weinhändler deines Vertrauens (oder natürlich gern auch mich).

Chardonnay

Charakteristische Aromen und Stile von Chardonnay

Chardonnay zählt zu den weltweit meistangebauten beliebtesten weißen Rebsorten. Bekannt ist er vor allem für seine enorme Vielseitigkeit und breite Aromenpalette. Je nach Klima im Anbaugebiet zeigen Weine aus Chardonnay Aromen von grünen Äpfeln und Zitrusfrüchten über Pfirsich und Honigmelone bis hin zu tropischen Früchten. Bei einem Ausbau im Holzfass gesellen sich dazu mehr oder weniger prägnante Noten von Butter, Vanille und Eichenholz sowie eine eine cremige Textur. So findest du Chardonnay in einer großen Vielzahl an Stilen, von trocken und knackig bis hin zu cremig und vollmundig.

Alternative Rebsorten zu Chardonnay

Wenn du Chardonnay magst, könnten dir folgende weiße Rebsorten gefallen:

  • Aligoté
    Diese weiße Rebsorte ist, wie der Chardonnay, ebenfalls in Burgund beheimatet. Aus ihr gekelterte Weine sind frisch und mit knackiger Säure. Auch die Aromatik von grünen Äpfeln und Zitrusfrüchten ähnelt dem Chardonnay. Weine aus Aligoté werden oft in einem leichteren, fruchtbetonteren Stil erzeugt.
  • Grauburgunder (Pinot Gris)
    Auch der Grauburgunder wurde aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Burgund in die Welt hinaus gebracht. Die beliebte Rebsorte liefert Weine mit milder Säure und einer cremig-weichen Textur. Typisch sind reife Fruchtaromen wie Birne, Apfel und Steinfrüchte, gelegentlich auch Honig. Aus Grauburgunder entstehen sowohl spritzig-leichte, jung zu trinkende Weine als auch kräftige, lagerfähige Weine von hoher Qualität.
  • Châteauneuf-du-Pâpe Blanc
    Wenn du vollmundigen, reifen Chardonnay liebst, dann könnte dieser Südfranzose etwas für dich sein. Ein weißer Châteauneuf weist typische Aromen nach gelben Früchten und mediterranen Kräutern auf. Im Gegensatz zum beliebten Ausbau von Chardonnay im kleinen, neuen Holzfass werden Weine an der südlichen Rhône traditionell im alten, großen Holz ausgebaut. Das verleiht ihnen Textur und Cremigkeit bei gleichzeitiger Bewahrung der intensiven Fruchtaromen.
  • Viognier
    Diese aromatische Rebsorte stammt ebenfalls aus dem Rhônetal. Aus Viognier gekelterte Weine sind oft vollmundig, mit weichem Schmelz am Gaumen und intensiven Aromen in einer ganzen Bandbreite von floral bis exotisch. Eine aromatische und schmelzige Alternative zum Chardonnay.

Grauburgunder (Pinot Grigio / Pinot Gris)

Charakteristische Aromen und Stile von Grauburgunder

Grauburgunder ist eine faszinierende Rebsorte, die sich durch enorme Vielseitigkeit auszeichnet. Vom spritzig-leichten Pinot Grigio aus Norditalien über fruchtbetonte bis kräftige Grauburgunder aus Österreich und Deutschland bis hin zu edelsüßen Pinot Gris aus dem Elsass – Grauburgunder ist ein echtes Multitalent. Die Weine zeichnen sich durch moderate Säure und Aromen von reifem Kernobst wie Birnen und Äpfeln aus, dazu kommt gelegentlich eine zartnussige Note und bei edelsüßen Weinen ein Honigton. Ungeachtet Vielfalt aus aller Welt lohnt es sich, auch mal über den Grauburgunder-Tellerrand zu schauen.

Alternative Rebsorten zu Grauburgunder

Wenn du ein Fan von Grauburgunder bist, empfehle ich dir auch folgende weiße Rebsorten:

  • Fiano
    Diese süditalienische Rebsorte bringt Weine mit mittlerem Körper und angenehmer Säure hervor. Fiano-Weine bestehcen mit ihrem komplexen Aromenprofil mit Noten von weißen Blüten, tropischen Früchten und einer angenehmen Mandelnote. Fiano hat eine hohe Alterungsfähigkeit und kann im Laufe der Jahre sehr komplex werden. Fiano ist eine aromatischere Abwechslung zum klassischen Pinot Grigio aus dem Veneto.
  • Roter Veltliner
    Diese alte Rebsorte ist eine österreichische Spezialität und mittlerweile sehr selten geworden. Roter Veltliner ergibt extraktreiche Weine mit frischer Säure. Zu Aromen von gelben Früchten gesellen sich feine Mandelaromen sowie eine charakteristische Würze. Wie bei Grauburgunder werden aus dieser weißen Sorte sowohl mittelkräftige als auch kräftige Weine gekeltert.
  • Vermentino
    Diese Rebsorte ist im Mittelmeerraum verbreitet und wird vor allem in Italien und Frankreich (dort oft unter dem Namen Rolle) angebaut. Vermentino-Weine sind typischerweise vollmundig mit einer frischen Säure. Das fruchtige Bouquet zeigt Aromen von Äpfeln und Kräutern, je nach Ausbaustil zuweilen auch Anklänge von tropischen Früchten. Typisch für Vermentino ist ein dezent bitterer und mineralischer Unterton, der den Weinen Struktur und Länge verleiht. Unter Kennern gilt Vermentino als eine der charakterstärksten mediterranen Weißweinsorten.
  • Viura (auch: Macabeo)
    Diese Rebsorte ist die große weiße Sorte Nordspaniens. Ihre Weine zeigen ein facettenreiches Bukett mit Aromen von Zitrusfrüchten und Blüten. Insbesondere junge Viura-Weine sind ausgesprochen floral. Das Aromenspektrum erinnert an Wiesenblumen, Kräuter, Mandeln und Zitrusfrüchte.
    Die Weine sind körperreich und vollmundig mit einer moderaten Säure. Die Sorte hat – vor allem, wenn sie im Holzfass ausgebaut wird – ein enormes Entwicklungspotenzial. Spitzenweine aus Rioja zeigen oft erst nach Jahrzehnten ihre ganze Komplexität und Größe.

Grüner Veltliner

Charakteristische Aromen und Stile von Grüner Veltliner

Grüner Veltliner ist die österreichische Rebsorte schlechthin. Bekannt ist Grüner Veltliner für seine frische Säure und charakteristische Aromen von Zitrusfrüchten und Kernobst. Die Rebsorte bringt aber auch eine gewisse Würze mit, die oft als pfeffrig beschrieben wird, und die sie nahezu einzigartig macht. Aus Grüner Veltliner entstehen Weine in einer großen Bandbreite von jugendlich-frisch bis komplex und gereift.

Alternative Rebsorten zu Grüner Veltliner

Wenn du Grüner Veltliner magst, könnten dir folgende alternative Rebsorten ebenfalls gefallen:

  • Chenin Blanc
    Diese berühmte Rebsorte stammt aus dem Loire-Tal in Frankreich, wird aber heute in vielen Teilen der Welt angebaut. Insbesondere in Südafrika hat der Chenn Blanc eine zweite Heimat gefunden.
    Die Weine haben einen ganz eigenen Charakter und zeigen in der Jugend Aromen von Blüten über Äpel und Birnen bis hin zu Quitten. Reife Weine können würzige Noten nach Safran und Kurkuma entwickeln. Chenin Blanc kommt in einer breiten Palette an Stilen von trocken über halbtrocken bis hin zu edelsüß.
  • Furmint
    Hauptsächlich in Ungarn und im östlichen Österreich angebaut, ergibt Furmint Weine mit knackiger Säure, Zitrus- und Quittenaromen und manchmal einem Hauch von Honig und Ingwer. Bekannt für seine Verwendung in den Tokajer-Weine, kann Furmint trocken, halbtrocken oder edelsüß sein. Die Weine sind extraktreich und füllig und damit gut lagerfähig.
  • Zierfandler und Rotgipfler
    Ob einzeln oder im Doppelpack – diese beiden österreichischen Rebsorten sind ebenso einzigartig wie Grüner Veltliner. Zierfandler zeichnet sich durch seine angenehme Säure und feines blumiges Bouquet aus. Rotgipfler ergibt kräftige, extraktreiche Weine mit angenehmer Säure. In ihrer Heimat, der ostösterreichischen Thermenregion, werden beide Sorten traditionell in ansprechenden Cuvées ausgebaut.
  • Neuburger
    Neuburger ist eine feine Alternative zu Grüner Veltliner in Reservequalität. Die Weine aus der alten österreichischen Sorte sind meist kräftig und vollmundig. Der Geschmack ist dezent würzig-blumig und entwickelt sich mit zunehmender Reife ins Nussige.

Riesling

Charakteristische Aromen und Stile von Riesling

Riesling ist eine der beliebtesten Weißwein-Rebsorten weltweit und wird für seine Vielseitigkeit und lebendigen Aromen geschätzt. Typischerweise entstehen aus Riesling Weine mit einer markanten Säure und einer breiten Palette von Aromen, die von grünen Äpfeln und Zitrusfrüchten bis hin zu Pfirsichen, Blüten und mineralischen Noten reichen. Die Rebsorte ist bekannt für ihre Fähigkeit, Terroir und Klima widerzuspiegeln, was zu vielen unterschiedlichen Stilen führt – je nach Anbaugebiet und Ausbaumethode.

Alternative Rebsorten zu Riesling

Wenn du Riesling magst, dann solltest du auch folgende weiße Rebsorten entdecken:

  • Albariño
    Diese spanische Rebsorte aus der Region Galicien wird auch „spanischer Riesling“ genannt. So lautet der Name übersetzt auch „Weißer vom Rhein“. Dennoch handelt es sich um zwei unterschiedliche, nicht miteinander verwandte Rebsorten. Ebenso wie Riesling besticht Albariño mit knackiger Säure und Aromen von Zitrusfrüchten und Pfirsichen. Auch stilistisch bespielt der Nordspanier die ganze Bandbreite von frisch und fruchtig bis hin zu komplex und gereift.
  • Assyrtiko
    Die berühmte griechische Rebsorte ist sicher eine der edelsten weißen Sorten aus dem Mittelmeerraum. Trotz des heißen, trockenen Klimas in Griechenland bringt Assyrtiko Weine mit frischer Säure und Eleganz hervor. Typisch für Assyrtiko ist auch ein salzig-mineralischer Charakter. Ebenso wie Riesling glänzt Assyrtiko sowohl in spannenden trockenen Weinen als auch in edlen Süßweinen.
  • Grüner Veltliner
    Auch der weiße Österreicher bringt Weine mit frischer Säure und Aromen nach Zitrusfrüchten und Kernobst hervor. Dazu kommt beim Grünen Veltliner noch eine würzige Komponente in Form einer mehr oder weniger ausgeprägten pfeffrigen Note. Grüner Veltliner kommt ebenfalls in einer großen Bandbreite an Stilen von trocken bis süß und von jugendlich-frisch bis komplex und gereift.
  • Picpoul de Pinet
    Eine südfranzösische Rebsorte, die sogar nach ihrer lebendige Säure benant ist: „pique-poul“ heißt soviel wie Lippenbeißer. Aber keine Sorge: Der tut nix, der will nur spielen. Picpoul ist ein lebendiger Wein mit Aromen von grünen Äpfeln und Kräutern und macht richtig Spaß als superfrischer Sommerwein.
  • Vinho Verde
    Aus Nordportugal stammt Vinho Verde. Dieser Weinstil (es gibt auch Vinho Verde n Rosé und Rot) wird aus mehreren Rebsorten gekeltert, eine davon ist Albarinho, wie er sich hier in Portugal schreibt. Vinho Verde ist wahrscheinlich der knackigste Wein Portugals, und berühmt für seine Frische und Spritzigkeit. Die Aromatik ist der des Rieslings nicht unähnlich, die Weine sind jedoch meist weniger alkoholisch mit schlankem Körper.

Sauvignon Blanc

Charakteristische Aromen und Stile von Sauvignon Blanc

Sauvignon Blanc ist eine weltweit geschätzte Weißwein-Rebsorte, die für ihre große Aromenvielfalt und lebendige Säure bekannt ist. In kühlen klimatischen Bedingungen ergibt Sauvignon Blanc Weine mit intensiven grünen Aromen wie Stachelbeere, Gras und grüner Paprika, ergänzt durch Noten von Zitrusfrüchten wie Limette und Grapefruit. In wärmeren Anbaugebieten entwickelt Sauvignon Blanc mehr und mehr gelbfruchtige Aromen bis hin zu exotischen Anklängen. Sehr spannend sind auch Weine aus Sauvignon Blanc, bei denen mineralische Noten im Vorgergrund stehen. Immer jedoch zeichnet sich diese Rebsorte durch Frische und Lebendigkeit aus.

Alternative Rebsorten zu Sauvignon Blanc

Wenn du Sauvignon Blanc schätzt, könnten dir auch diese alternativen Rebsorten gefallen:

  • Muskateller
    Im Namen steckt es schon drin: Muskat als Hinweis auf die pikante Aromatik dieser Rebsorte. Die Rebsorten der Muskateller-Familie gehören zu den ältesten und am weitesten verbreiteten Kulturreben. Die Weine weisen oft intensive Noten nach Muskat und Holunderblüte auf, dazu fruchtige Zitrus- und Pfirsich-Anklänge. Gelber Muskateller ist bekannt für sein ausgeprägtes Aroma und seine Frische.
  • Scheurebe
    Manchmal auch als „deutsche Antwort auf Sauvignon Blanc“ bezeichnet, bringt die rare Scheurebe (in Österreich unter dem Namen Sämling 88 bekannt) Weine mit einer ähnlichen Frische und Aromenvielfalt wie Sauvignon Blanc hervor. Scheurebe zeigt ebenfalls oft Noten von schwarzen Johannisbeeren und exotischen Früchten. Aufgrund der rassigen Säure können qualitativ hochwertige Weine auch hervorragend altern.
  • Torrontés
    Diese argentinische Rebsorte wird gelegentlich mit Muskateller verglichen. Die Weine sind äußerst fruchtbetont und blumig, mit Aromen von Rosenblüten, Jasmin und Zitrusfrüchten bis hin zu Litschi. Ihre frische Säurestruktur macht sie leichtfüßig und lebendig und damit perfekt für warme Tage.
  • Verdejo
    Aus dieser spanische Rebsorte werden Weine in unterschiedlichen Stilen erzeugt. Zum einen entsteht aus ihr ein frischer, knackiger Wein, der im Edelstahl ausgebaut wird. Diese Aromen dieser Weine (Fenchel und Lorbeer) erinnern an die vegetabilen Noten von Sauvignon Blanc.
    Außerdem entstehen aus Verdejo auch vollmundige, konzentrierte Weine, die im Holzfass ausgebaut werden. Dieser Stil ist fülliger und cremiger. Die Aromen sind ähnlich, hinzu kommen aber auch exotische Anklänge. Verdejo-Weine sind erfrischend und gut strukturiert, ähnlich wie Sauvignon Blanc.
Neue weiße Rebsorten entdecken: weiße Trauben bei der Lese

Neue weiße Rebsorten entdecken

Nachdem wir die charakteristischen Eigenschaften einiger spannender Rebsorten betrachtet haben, bist du hoffentlich neugierig geworden, neue weiße Rebsorten auszuprobieren.
Hier sind ein paar Empfehlungen und Tipps, wie du neue Weine entdecken kannst:

Kenne deine Vorlieben

Jeder hat unterschiedliche Vorlieben, wenn es um Wein geht. Die eine mag es trocken und mineralisch, während der andere fruchtige und süße Weine bevorzugt. Indem du deine persönlichen Vorlieben berücksichtigst, kannst du gezielt nach Weinen suchen, die deinen Gaumen ansprechen.

  • Säure
    Wenn du spritzige und lebhafte Weine magst, könnten Rebsorten wie Riesling oder Sauvignon Blanc gut zu deinem Geschmack passen.
  • Körper
    Liebst du kräftige und vollmundige Weine? Dann probiere Rebsorten wie Chardonnay oder Viognier.
  • Aromen
    Wenn du aromatische Weine schätzt, sind vielleicht Weine aus Rebsorten wie Scheurebe oder Muskateller genau dein Ding.

Du bist nicht ganz sicher, was deine Vorlieben sind? Dann finde es doch in einem Sensorik-Workshop mit mir heraus!

Entdecken und experimentieren

Die weite Weinwelt bietet eine Fülle von Möglichkeiten, neue Rebsorten zu entdecken und zu erkunden. Auf deiner Weinreise kannst du zum Beispiel:

  • Verkostungen besuchen
    Lokale Weinverkostungen oder Veranstaltungen sind eine tolle Möglichkeit, eine Vielzahl von Weinen zu probieren und neue Favoriten zu entdecken.
  • Weinprobe-Sets kaufen
    Viele Weinhandlungen bieten Probier-Sets an, die eine kuratierte Auswahl von Weinen nach bestimmten Themen oder Rebsorten enthalten. Damit kannst du verschiedene, für dich neue Weine in kleineren Mengen probieren und deine Vorlieben erkunden.
  • Mit Freunden teilen
    Organisiere eine Weinprobe mit Freunden, bei der jeder eine Flasche Wein aus einer bestimmten Rebsorte mitbringt. So könnt ihr verschiedene Weine probieren und euch über eure Erfahrungen austauschen.

Indem du offen für neue Erfahrungen bleibst und immer wieder verschiedene Weine probierst, erweiterst du stetig deine Weinkenntnisse und entdeckst neue Lieblingsweine.
Also raus aus der Komfortzone viel Spaß beim Entdecken!

Blogartikel Einfach Wein: Struktur – Die Persönlichkeit des Weins
Blogartikel Einfach Wein: Neue rote Rebsorten entdecken
Literatur: Wine Grapes (Jancis Robinson, Julia Harding, José Vouillamoz)

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