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Welches Weinglas für welchen Wein?

Welches Weinglas für welchen Wein?

Geschrieben von Miriam Schröer am .

Ein Leitfaden zur Weinglaswahl

Hast du dich schon einmal gefragt, warum Weinkenner oft eine ganze Sammlung verschiedener Weingläser besitzen?
Es mag absurd erscheinen, aber die Wahl des richtigen Glases kann einen erheblichen Einfluss auf das Geschmackserlebnis eines Weins haben. Tatsächlich gehen einige Enthusiasten sogar so weit, rebsortenspezifische Weingläser zu verwenden, um das volle Potenzial eines jeden Weins zu entfalten.

So viel vorweg: so auf die Spitze treiben musst du es nicht. Auch mit weniger Kristall im Schrank kannst du deinen Wein mit großem Genuss trinken.

In diesem Artikel möchte ich die verschiedenen Aspekte der Weinglasauswahl mit dir teilen. Von den unterschiedlichen Glasstilen und ihre Funktionen bis hin zu den Vor- und Nachteilen von Spezialgläsern werden wir alles beleuchten, was du über die Wahl des perfekten Weinglases wissen musst, um dein Weinerlebnis zu optimieren.

Warum brauchst du überhaupt ein Weinglas?

Die Wahl eines Glases für Wein mag auf den ersten Blick wie eine reine Ästhetikfrage erscheinen, doch die Wahrheit liegt tiefer verborgen. Ein Weinglas erfüllt nämlich tatsächlich einige Funktionen, die das Weinerlebnis maßgeblich beeinflussen.

Warum ein Wasserglas nicht die beste Wahl ist

Zunächst einmal unterscheiden sich Weingläser von herkömmlichen Wassergläsern durch ihre spezifische Form und Größe. Diese Merkmale sind keine willkürlichen Designentscheidungen, sondern haben einen praktischen Nutzen.

Die klassische Tulpenform eines Weinglases beispielsweise ermöglicht eine optimale Entfaltung der Aromen, indem sie den Wein zu einem Punkt leitet, an dem die Nase ihn am besten wahrnehmen kann. Ein Wasserglas hingegen, mit seiner breiten Öffnung und meist geraden oder sogar ausladenden Form ist nicht darauf ausgelegt, die feinen Nuancen eines Weins zur Geltung zu bringen.

Des Weiteren spielt die Qualität des Glases eine entscheidende Rolle.
Weingläser sind oft aus dünnem Kristallglas gefertigt, das eine hohe Transparenz und Brillanz bietet. Dies ermöglicht nicht nur eine bessere Sicht auf die Farbe und Viskosität des Weins, sondern bietet auch ein angenehmes Gefühl, wenn die Lippen den feinen Glasrand berühren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Größe des Glases. Die richtige Größe des Kelchs ermöglicht es, dass der Wein sein volles Potenzial entfalten kann. In einem zu großen Glas verflüchtigen sich die Aromen zu schnell, während ein zu kleines Glas den Wein einschränken und seine Komplexität verbergen kann.

Ein Weinglas ist also weit mehr als ein profanes Behältnis für Wein.
Es ist ein Werkzeug, das entwickelt wurde, um das Beste aus jedem Tropfen Wein herauszuholen und das Weinerlebnis zu maximieren.
Während ein Wasserglas sicherlich den Zweck des reinen Trinkens erfüllen kann, vermag es nicht die gleiche Tiefe und Raffinesse zu bieten, die ein speziell für Wein konzipiertes Glas bietet.

Glaskunde: Welche Komponenten weist ein Weinglas auf und welche Funktionen haben diese?

Bei genauerer Betrachtung offenbart ein Weinglas eine Vielzahl von Komponenten, von denen jede eine spezifische Funktion erfüllt.

Fuß

Der Fuß eines Weinglases bildet die Basis, auf der das Glas ruht. Er ist oft breit und stabil, um zu gewährleisten, dass das Glas fest auf einer Oberfläche steht und nicht leicht umkippt.

Stiel

Der Stiel eines Weinglases verbindet den Fuß mit dem Kelch und ermöglicht es dem Benutzer, das Glas zu halten, ohne den Kelch zu berühren.
Warum das wichtig ist? Die Wärme deiner Hand kann den Wein im Kelch erwärmen. Und die Temperatur hat direkten Einfluss auf die Wahrnehmung von Aroma und Geschmack.
Hältst du das Glas am langen, schlanken Stiel fest, vermeidest du außerdem Fingerabdrücke auf dem Kelch – die Sicht auf den Wein wird nicht behindert.

Kelch

Der Kelch ist der eigentliche Behälter für den Wein und kommt in verschiedenen Formen und Größen.
Die Form des Kelchs hat direkten Einfluss auf die Aromenentfaltung und den Geschmack des Weins.

Ein Weinglas wird übrigens niemals randvoll befüllt. Schenke Wein immer nur bis zur breitesten Stelle des Kelchs ein. Damit ist die Flüssigkeitsoberfläche groß und der Wein kann sich entfalten. Und oberhalb verbleibt im Kelch ausreichend Platz, damit sich dort die Aromen konzentrieren können.

Je bauchiger der Kelch, desto größer ist die Flüssigkeitsoberfläche. In einem breiteren Kelch ist die Oberfläche des Weins, die in direktem Kontakt mit der Luft steht, größer. Je größer die Oberfläche, desto intensiver können sich Aromen entfalten. Die Kelchform hilft dem Wein also dabei, sich zu öffnen und seine Aromen freizugeben.
Ein schmalerer Kelch hingegen konzentriert die Aromen und lenkt sie direkt zur Nase des Trinkers.

Kamin

Als Kamin eines Weinglases bezeichnet man den Teil des Kelchs zwischen dem eingeschenktem Wein und dem Glasrand. Und auch er spielt eine entscheidende Rolle für die Sensorik und das Trinkerlebnis.
Durchmesser, Höhe und Form des Kamins variieren je nach Weinglasstil und haben erhebliche Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Aromen und Geschmack: je länger bzw. höher der Kamin ist, desto größer ist das Volumen. Je größer das Volumen, desto intensiver können sich Duftstoffe entfalten. 

In Rotweingläsern ist der Kamin breiter und bauchiger und damit die Oberfläche des Weins größer. Der Wein kommt so mit mehr Sauerstoff in Kontakt und entfaltet seine Aromen vollständiger. Ein breiterer Kamin fördert auch eine stärkere Belüftung des Weins, was besonders für kräftige Rotweine von Vorteil ist.

Im Gegensatz dazu ist der Kamin in Weißweingläsern schmaler. Dies hilft dabei, die frischen, delikaten Aromen von Weißweinen zu konzentrieren und sie gezielt zur Nase des Trinkers zu lenken. Ein schmalerer Kamin mit seinem geringeren Volumen trägt auch dazu bei, die Temperatur des Weins länger zu halten. Das ist besonders wichtig, um die Frische und Lebendigkeit von Weißweinen zu bewahren.

Rand

Auch der Rand eines Weinglases hat eine Funktion, denn Form und Umfang des Glasrandes bestimmen, wie der Wein auf die Zunge trifft.
Der individuelle Geschmack eines Weins wird am besten wahrgenommen, wenn er auf genau den Bereich der Zunge trifft, der dafür besonders sensibilisiert ist. Der Glasrand ist vor allem für den ersten Eindruck des Weins auf der Zunge wichtig.

Manche Gläser haben zudem einen „gezogenen Rand“ oder „Rollrand“, bei dem der Rand des Glases dünn und leicht nach außen gebogen ist, um den Wein sanft auf die Zunge zu lenken und das Trinkerlebnis zu verbessern.

Glasstärke

Die Stärke des Glases hat erheblichen Einfluss auf das Trinkerlebnis. Dünneres Glas ist leichter und feiner. Es erlaubt dem Weintrinker, Feinheiten besser wahrzunehmen. Dickeres Glas ist zwar robuster und weniger bruchgefährdet, ist aber weniger angenehm am Mund und lässt Weine rustikaler erscheinen, als sie tatsächlich sind.

Übrigens: das Glas eines hochwertigen Weinglases ist immer transparent und klar. Bunte Gläser, Aufdrucke, Gravuren usw. sind tabu – die Klarheit und Farbe eines Weins sind Teil des Genusserlebnisses und sollen ungehindert sichtbar und bewertbar sein.

Du siehst: die einzelnen Komponenten eines Weinglases sind durchdacht und sorgfältig gestaltet. Sie sollen das Weinerlebnis verbessern und die Eigenschaften des im Glas befindlichen Weins optimal zur Geltung zu bringen. Von der stabilen Basis bis zum feinen Rand, jede Komponente spielt eine entscheidende Rolle bei der Optimierung des Genusses.

Weingläser in verschiedenen Größen und Formen auf einer gedeckten Tafel

Gläser für unterschiedliche Weinstile

Die Vielfalt der Weingläser ist kein Zufall. Sie ist vielmehr das Ergebnis des Bestrebens, den jeweiligen Charakter verschiedener Weine bestmöglich zu präsentieren.

Weißwein, Rotwein, Süßwein und Schaumwein unterscheiden sich in ihren Eigenschaften. Und Aufgabe eines Weinglases ist es, diese Eigenschaften bestmöglich zur Geltung zu bringen.
Spezifische Aromen, Geschmacksprofile und Strukturen können durch die Auswahl des richtigen Glases optimal zur Geltung gebracht werden. Also wurden spezielle Gläser entwickelt, um die charakteristischen Merkmale jedes Weinstils zu betonen und das Trinkerlebnis zu verbessern
Durch die gezielte Gestaltung von Glasform, Größe und Kamin kann die Wahrnehmung von Aromen und Geschmackseigenschaften maximiert werden, wodurch die Vielschichtigkeit und Komplexität jedes Weins vollständig zur Geltung kommt.

Daher ist jedes Glas auf die Besonderheiten des jeweiligen Weintyps abgestimmt:

Weißweinglas

Weißweingläser sind in der Regel schlanker und kleiner als ihre Rotwein-Pendants. Ihr schmalerer Kelch konzentriert die Aromen und lenkt sie direkt zur Nase des Trinkers. Das ist deshalb wichtig, weil – vor allem junge – Weißweine oft sehr delikate und frische Aromen aufweisen.
Die schlanke Form ermöglicht auch eine bessere Kühlhaltung des Weins, da weniger Oberfläche zur Verfügung steht, um Wärme aufzunehmen. Vorausgesetzt natürlich, du nimmst den Kelch nicht in deine (warme) Hand.

Rotweinglas

Rotweingläser hingegen sind in der Regel größer und bauchiger, mit einem breiteren Kelch und einem größeren Kamin. Im großen Kelch steht eine größere Weinoberfläche in Kontakt mit dem Luftsauerstoff. Der Wein wird so besser belüftet und die Aromen können sich besser entfalten, Besonders wichtig ist das für kräftige, tanninreiche Weine. Der breitere Kelch bietet auch mehr Raum für die Entwicklung und Entfaltung des Weins.

Süßweinglas

Für Süßweine sind spezielle Gläser mit einem kleinen Kelch und einem schmaleren Kamin ideal. Diese Form konzentriert die süßen Aromen und lenkt sie direkt zur Nase des Trinkers, was dazu beiträgt, die Komplexität und Süße des Weins zu betonen. Ebenso fließt durch die schlanke Form und den damit engeren Glasrand der Wein enger auf die Zungenspitze – was die Süße des Weins zusätzlich betont.

Schaumweinglas

Gläser für Champagner oder Sekt haben oft eine tulpenförmige oder schlanke Form, die die Bildung und Erhaltung der Perlage fördert. Ein schmalerer Kelch, der sich nach oben hin verjüngt, hilft dabei, die Kohlensäure zu bewahren und den Schaumwein länger frisch und spritzig zu halten.

Das waren nun die Gläser für verschiedene Weinstile.
Vielleicht hast du auch schon mal gehört, dass es Weingläser speziell für bestimmte Rebsorten gibt.
Was ist davon zu halten?

Rotweinglas neben einer Flasche Wein und einem Teller mit einer Speise

Gläser für unterschiedliche Rebsorten

Klingt nerdig, gibt es aber tatsächlich: es gibt Weingläser, die spezielle für bestimmte Rebsorten entwickelt wurden. Diese Gläser sollen die spezifischen Eigenschaften einzelner Rebsorten betonen und das Weinerlebnis optimieren. Aber ist das wirklich notwendig und sinnvoll?
Wie überall gibt es auch hier Argumente, die dafür und dagegen sprechen.

Vorteile rebsortenspezifischer Weingläser

Spezifische Weingläser für bestimmte Rebsorten bieten den Vorteil, die einzigartigen Eigenschaften einzelner Weine optimal zur Geltung zu bringen. Ein Glas, das eigens für eine bestimmte Rebsorte entwickelt wurde, kann dazu beitragen, die charakteristischen Aromen, das Geschmacksprofil und die Struktur eines aus dieser Rebsorte erzeugten Weins zu betonen.

Beispielsweise hat ein Glas für Pinot Noir einen weiten, ballonförmigen Kelch. Diese Form trägt dazu bei, die subtilen Aromen zur Geltung zu bringen und den meist höheren Säuregahlt dieser Weine abzumildern.
Ein Glas für Syrah hingegen hat einen schmaleren, eher hohen Kelch. Dieser dient dazu, die kräftigen Tannine und konzentrierte Frucht in Balance zu bringen.

Ohne Zweifel ist es spannend, mit solchen Spezialgläsern die Feinheiten und Nuancen einzelner Rebsorten zu erforschen und zu genießen. Eine interessante Übung, um das eigene Verständnis für die Weinvielfalt zu vertiefen.

Nachteile rebsortenspezifischer Weingläser

Andererseits: ein hochspezialisiertes Werkzeug ist auch in der Regel genau nur für eine Sache richtig gut.
Rebsortenspezifische Gläser sind eben nicht auf Vielseitigkeit ausgelegt.
So kommt es, dass der ein oder andere Wein-Nerd zuhause eine umfangreiche Sammlung verschiedenster Gläser unterhält, um eine Vielzahl von Weinen optimal zu genießen.
Dass das – abgesehen von den entstehenden Kosten – einiges an Platz benötigt, ist klar.

Ausbaumethode und Alter des Weins versus Rebsorte

Ein weiteres Argument gegen die Notwendigkeit rebsortenspezifischer Weingläser sind Überlegungen im Hinblick auf die Ausbaumethode und das Alter des Weins.
Tatsächlich können die Ausbaumethode (zum Beispiel neues Barrique oder Edelstahltank) und das Alter des Weins (jung, gereift) einen größeren Einfluss auf seinen Geschmack und seine Aromen haben als die zugrunde liegende Rebsorte.
Ein vor Frucht strotzender, jugendlicher Chianti Classico benötigt sicherlich ein anderes Glas als ein 10 Jahre gereifter Brunello di Montalcino – beide aus der Rebsorte Sangiovese.

Die Verwendung spezieller Weingläser für bestimmte Rebsorten ist aus meiner Sicht eine Frage des persönlichen Geschmacks, der verfügbaren Lagerkapazitäten und nicht zuletzt des Portemonnaies. Persönlich bevorzuge ich bei der Auswahl des Weinglases eine Herangehensweise, die sowohl die Rebsorte als auch andere wichtige Aspekte des Weins wie Alter und Ausbau, berücksichtigt.

Das Universalglas

Und was ist mit dem so genannten „Universalglas“? Reicht das nicht für alles?

Ein Universalglas ist so etwas wie ein Gegenentwurf zum rebsortenspzifischen Weinglas. Es wurde entwickelt, um eine möglichst goße Bandbreite an Weinstilen zu unterstützen.
Für Weinliebhaber, die sich keine umfangreiche Sammlung verschiedener Weingläser zulegen möchten, klingt das nach einer praktischen Lösung.
Doch natürlich stellt sich die Frage: Kann ein Universalglas wirklich für alle Weine gleichermaßen geeignet sein?

Ein Universalglas zeichnet sich typischerweise durch eine mittlere Größe und eine ausgewogene Form aus, die weder zu schlank noch zu bauchig ist. Dieses Weinglas soll schließlich eine breite Palette von Aromen und Geschmacksprofilen unterstützen, indem es einerseits eine angemessene Belüftung ermöglicht und andererseits aber auch Aromen auf eine Weise konzentriert, die für die meisten Weine akzeptabel ist.

Während das Universalglas für viele Weine gut funktioniert, stößt es bei einigen Weinstilen oder Rebsorten an Grenzen. Ein Universalglas kann die Aromen eines delikaten Pinot Noir meist nicht so gut betonen wie ein speziell dafür entworfenes Burgunderglas. Auch die sehr kräftigen Tannine eines Cabernet Sauvignon lassen sich nicht so optimal ausgleichen wie in einem Bordeauxglas.

Zweifellos ist die Verwendung eines Universalglases praktisch. Wenn ich viele Gäste habe, brauche ich viele Gläser. Natürlich habe ich nicht von jedem Spezialglas eine ganze Batterie im Schrank. Da kommt das Universalglas genau richtig. Für die meisten Weine ist es gut geeignet, es sieht ansprechend aus und ich kann jedem Gast das gleiche Weinglas offerieren, anstatt ein buntes Sammelsurium eindecken zu müssen.

Anstoßen mit drei Weingläsern mit Weißwein

Das INAO-Glas

Das INAO-Glas ist benannt nach dem französischen Institut National des Appellations d’Origine (Nationales Institut für Herkunft und Qualität). Es handelt sich dabei um ein speziell entworfenes Weinglas, das in Verkostungswettbewerben und offiziellen Weinproben verwendet wird. Es wurde entwickelt, um eine neutrale Umgebung für die sensorische Bewertung von Weinen zu schaffen und den Einfluss des Glases auf das Trinkerlebnis zu minimieren.

Im Gegensatz zu rebsortenspezifischen Gläsern, die darauf abzielen, die spezifischen Aromen und Eigenschaften bestimmter Weinstile oder Rebsorten zu betonen, ist das INAO-Glas bewusst neutral gestaltet. Es hat einen einfachen, tulpenförmige Kelch ohne auffällige Merkmale, um sicherzustellen, dass der Fokus ausschließlich auf den Wein selbst liegt.

Das INAO-Glas eignet sich besonders für professionelle Verkostungen, Weinbewertungen und Wettbewerbe, bei denen eine objektive Bewertung der Weine im Vordergrund steht. Es ermöglicht den Verkostern, sich ausschließlich auf die sensorischen Eigenschaften des Weins zu konzentrieren, ohne durch die Form oder Größe des Glases beeinflusst zu werden.

Im Vergleich zum Universalglas, das eine breite Palette von Weinen unterstützen soll, kann das INAO-Glas als noch neutralere Alternative angesehen werden. Während das Universalglas immer noch einige Features bietet, die die Aromen und Geschmacksprofile von Weinen beeinflussen können, ist das INAO-Glas bewusst zurückhaltend gestaltet, um eine möglichst neutrale Umgebung zu schaffen.

Letztendlich ist das INAO-Glas ein Werkzeug für Weinexperten, professionelle Verkoster und Weinjurys, die eine objektive Beurteilung der Weine vornehmen möchten, ohne von den Eigenschaften des Glases beeinflusst zu werden.
Für den größtmöglichen Genuss zuhause sind wir mit anderen Gläsern besser beraten.

Simples Allzweck-Weinglas, auf einer spiegelnden Fläche liegend, mit Wassertropfen auf dem Glas

Welches Glas brauchst du unbedingt und welche sind „nice-to-have“?

Fassen wir nochmal zusammen, welche Kriterien ein gutes Weinglas ausmachen:

  • Dünne Wandstärke und dünner Rand
  • Klares, durchsichtiges Material (keine bunten Gläser!)
  • Stabiler Stand (ausreichend breiter Fuß)
  • Ausreichend langer Stiel
  • Ausreichend großer Kelch

Die Frage nach dem einen unverzichtbaren Weinglas ist nicht leicht zu beantworten, da sie stark von deinen individuellen Vorlieben und Bedürfnissen abhängt.
Grundsätzlich ist ein qualitativ hochwertiges Weinglas, das gut ausbalanciert und angemessen groß genug ist, um die Aromen eines Weins zu unterstützen, ein wichtiger Bestandteil eines gelungenen Weinerlebnisses.

Mit einem Universalglas, das für die meisten Weine geeignet ist, kannst du meines Erachtens nichts falsch machen. Das ist eine praktische Option, besonders wenn Platz und/oder Budget begrenzt sind und du immer wieder viele unterschiedliche Weine probieren möchtest.
Das Universalglas ist mein persönliches Lieblingsglas für jeden Tag und für viele unterschiedliche Weinstile.

Spezielle Weingläser für bestimmte Rebsorten oder Weinstile können eine lohnende Investition sein, wenn du gern immer wieder bestimmte Arten von Wein trinkst und du die Feinheiten und Nuancen dieser Weine vollständig entdecken möchtest.
Wenn du oft und viel Pinot Noir trinkst, könnte sich die Anschaffung eines Burgunderglases lohnen. Magst du kräftigere Rotweine, dann wählst du vielleicht ein Bordeaxglas, um die spezifischen Eigenschaften optimal zur Geltung zu bringen.
Trinkst du überwiegend junge Weißweine, dann könnte sich die Anschaffung eines speziellen Weißweinglases lohnen.

Noch Zweifel?

Hast du dein persönliches Lieblings-Weinglas schon gefunden?
Wenn du noch nicht sicher bist, probier doch mal folgendes aus:

Nimm ein und denselben Wein (egal ob weiß oder rot) und koste diesen Wein nebeneinander aus verschiedenen Gläsern:

  • aus einem schlichten, robusten Wasserglas
  • aus einem maschinell hergestellten, sehr günstigen Weinglas (zum Beispiel aus dem Möbelmitnahmemarkt deiner Wahl)
  • aus einem hochwertigen, maschinell hergestellten Weinglas mittlerer Preislage
  • aus einem hochwertigen, mundgeblasenen Weinglas

Was fällt dir auf?
Aus welchem Glas schmeckt der Wein am besten?
Gibt es bei den besseren Gläsern welche, bei denen der Unterschied für dich nicht mehr spürbar ist?
Du musst nicht gleich in ein sündteures mundgeblasenes Weinglas investieren, wenn ein maschinell hergestelltes Glas von guter Qualität dir ebenso gute Dienste tut.

Viel Spaß beim Probieren und entdecken – ich hoffe, ich konnte dir eine kleine Hilfestellung geben, wie du dein perfektes Weinglas findest!

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