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Aufgespritete Weine: Portwein

Aufgespritete Weine: Portwein

Geschrieben von Miriam Schröer am .

Der wahrscheinlich berühmteste Vertreter der besonderen Kategorie der aufgespriteten oder fortifizierten Weine ist Portwein. Aus dem Douro-Tal in Portugal stammend, hat dieser einzigartige Weinstil eine jahrhundertelange Historie und gilt bis heute als einer der langlebigsten und wertvollsten Weine der Welt.

In diesem Artikel erfährst du, was Portwein ausmacht, wo er hergestellt wird und wie Herstellung funktioniert. Und was noch viel wichtiger fürs praktische Genießen ist: Du findest Informationen zu den verschiedenen Port-Stilen und Tipps, wozu diese Weine schmecken.

Port: Geschichte und Herstellung

Ursprung und Entstehungsgeschichte

Die Historie des Portweins reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, als englische Händler begannen, Wein aus dem nordportugiesischen Douro-Tal zu importieren. Leider überstanden die Weine die Seereise nach England nicht besonders gut. Um die Weine haltbarer zu machen, versetzen die Händler die Weine mit Branntwein. Win-Win: Nicht nur die Haltbarkeit wurde besser, sondern auch der Geschmack fand großen Anklang.

So wurde der verstärkte Wein aus dem Douro-Tal im Laufe des 18. Jahrhunderts zunehmend populär und gewann an internationaler Bedeutung. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war die Unterzeichnung des Methuen-Vertrags zwischen England und Portugal im Jahr 1703. Dieser Handelsvertrag regelte, dass portugiesischer Wein zu reduzierten Zöllen nach England importiert werden konnte. Das war quasi die Initialzündung für den internationalen Erfolg des Portweins: Die Nachfrage stieg, und die Produktion in der Region Douro wurde intensiviert.

Die Reblausplage im 19. Jahrhundert verschonte auch das Douro-Tal nicht. In den 1860er Jahren kam das Schadinsekt dort an und führte zu einem dramatischen Rückgang der Weinproduktion. Mit der neu entwickelten Technik des Aufpfropfens der europäischen Weinreben auf reblausresistente amerikanische Unterlagsreben konnte aber auch hier der Zerstörung glücklicherweise ein Ende gesetzt werden.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein war die Einführung der Klassifizierung und der Schutz des Herkunftsbezeichnungsrechts für Portwein im 20. Jahrhundert. Im Jahr 2001 schließlich erhielt Portwein offiziell die Bezeichnung „Porto“, die seine Herkunft und Qualität schützt. Diese rechtlichen Maßnahmen sichern die Qualität des Portweins und stärken seine Marke weltweit.

Herstellung und Reifung

Anbaugebiet: Das Douro-Tal in Portugal

Das Douro-Tal, im Nordosten Portugals gelegen, ist das Herzstück der Portweinproduktion. Diese Region ist weltberühmt für ihre atemberaubend steilen Hänge entlang des Flusses Douro. Das Klima hier ist heiß und trocken, der Weinbau in den Steilhängen beschwerlich.

Obwohl die Reben am Oberlauf des Douro im Landesinneren wachsen und der Wein von dort stammt, wurde er nach der Küstenstadt Porto benannt. Von hier aus nämlich wurde der Wein verschifft. Noch im 20. Jahrhundert transportierte man Port in speziellen Booten, den Rabelos, den Douro flussabwärts bis zur Küste. In Vila Nova de Gaia, gegenüber dem alten Stadtzentrum von Porto, reihte sich ein Portweinhaus an das andere. In den dortigen Kellern (so genannten Lodges) wurde der Wein dann über viele Jahre gereift und schließlich versandfertig gemacht.

Spezielle Boote, so genannte Rabelos, transportierten die Portweinfässer (Pipes) in die Lodges im Hafen.

Rebsorten und ihre Rolle im Portwein

Die Klassifizierung und der Anbau der Trauben für Portwein ist sehr streng geregelt. So gibt es über 80 Rebsorten, die in die Kategorien empfohlen, erlaubt und toleriert eingeteilt werden. Das Institut IVDP (Instituto dos Vinhos do Douro e Porto) regelt den Anbau, die Verarbeitung und den Handel mit Wein aus der Region Douro, insbesondere Portwein. Unter anderem wird jährlich festgelegt, welche Traubenmengen zu Portwein verarbeitet werden dürfen. Rund 40 % der Erntemenge aus dem Douro-Tal wird für die Portweinproduktion verwendet.

Die wichtigsten für Portwein verwendeten roten Rebsorten sind:

  • Touriga Nacional
    Die kleinen, dickschaligen Beeren liefern konzentrierte Weine mit intensiver Frucht und viel Tannin. Von der Touriga Nacional erhält Port seine Tiefe und Langlebigkeit.
  • Touriga Nacional
    Die kleinen, dickschaligen Beeren liefern konzentrierte Weine mit intensiver Frucht und viel Tannin. Von der Touriga Nacional erhält Port seine Tiefe und Langlebigkeit.
  • Touriga Franca
    Die meistverbreitete Rebsorte im Douro-Tal. Ihre Aromen sind fein und floral. Von der Touriga Franca erhält Port seine Struktur.
  • Tinta Roriz (Tempranillo)
    Die dicken, großbeerigen Trauben bringen relativ hohe Erträge. Die Weine sind aromatisch und gut strukturiert. Im reifen Stadium entfalten sie große Komplexität, manchmal mit harzigen Noten. 
  • Tinta Barroca
    Die Weine aus Tinta Barocca sind parfümiert und entfalten eine dezente Süße am Gaumen. Neben den floralen Aromen liefern die Trauben viel Farbe. 
  • Tinta Cão
    Eine der ältesten Rebsorten am Douro, die ideal an das heiße und trockene Klima angepasst ist. Selbst auf kargen Böden liefert Tinta Cão zuverlässig gute Qualität. Ihre Weine sind langlebig mit lebendiger Säure und dabei samtweicher Textur und entfalten sich erst nach einer gewissen Reifezeit.

Nach der Lese werden die Trauben in so genannte Lagaresgefüllt. In diesen rechteckigen, flachen Steinbottichen werden die Trauben nach der Lese – traditionell und schonend – mit den Füßen gestampft und die Gärung startet.

Das Aufspriten: Wie und wann wird der Wein verstärkt?

Das Aufspriten erfolgt beim Portwein während der Gärung. Dem werdenden Wein wird ein Anteil an hochprozentigem Alkohol (in der Regel 77 -prozentiger Branntwein) hinzugefügt. Dies stoppt die Gärung und der noch nicht vergorene Zuckeranteil wird bewahrt, was dem Portwein seine charakteristische Süße verleiht. Die Zugabe des Branntweins erfolgt meist, wenn die Hefen etwa die Hälfte des Traubenzuckers vergoren haben. Portweine haben einen Alkoholgehalt zwischen 19 und 22 Volumenprozent und einen Restzuckergehalt zwischen und 40 und 60 Gramm pro Liter.

Lagerung und Reifung

Die Grundweine werden in den jeweiligen Kellereien im Douro-Tal fertiggestellt und bis zum Frühjahr dort gelagert. Erst im Frühjahr werden sie dann nach Vila Nova de Gaia transportiert.

In den dortigen Lodges (Lagerhäusern) der Portweinhäuser werden die Weine nach langer Reifezeit und durch gekonntes Verschneiden zum fertigen Dessertwein. Bis zum EU-Beitritt Portugals 1986 mussten alle Portweine in den Lodges reifen, abgefüllt und von dort ausgeliefert werden. Heute dürfen die Quintas (Weingüter) dies auch im Dourotal.

Die Lagerdauer im Holzfass oder Tank variiert je nach Stil des Portweins. Ruby Ports und Late Bottled Vintage (LBV) Ports werden eher kürzer gelagert. Vintage Ports und Tawny Ports hingegen reifen über viele Jahre und entwicklen so ihre komplexen Aromen. Tawny Ports können leicht mehrere Jahrzehnte alt werden, während Vintage Ports typischerweise nach 10 bis 20 Jahren in ihrem besten Trinkfenster sind.

Oxidativ ausgebaute Vin Doux Naturel wie auch Tawny Potweine sind nussig und vielschichtig in ihrer Aromatik.

Portwein-Stile

Klassischer Port ist ein Rotwein. (Im Gegensatz zu Sherry, der ausschließlich aus Weißweintrauben hergestellt wird). Aber es gibt Portwein auch in weiß und seit kurzer Zeit sogar in rosé.
Die wichtigsten Portwein-Typen sind:

Ruby

  • Preiswertester Stil
  • Verschnitt aus mehreren Jahrgängen jüngerer Weine
  • Reifedauer im Fass oder im Stahltank: zwei bis drei Jahre
  • Intensive rubin- bis kirschrote Farbe (aufgrund der geringen Oxidation und kurzen Reifezeit)
  • Sehr fruchtiger, süßer Geschmack
  • Aromen: frische rote Früchte (beispielsweise Kirschen oder Himbeeren)
  • Nach Release sofort genussfertig

Ruby Reserve

  • Verschnitt aus mehreren Jahrgängen jüngerer Weine
  • Reifedauer im Fass oder im Stahltank: vier bis fünf Jahre
  • Intensive schwarzrote Farbe
  • Fruchtiger Geschmack, tanninreich
  • Nach Release sofort genussfertig

Tawny

  • Gereifte Portweine, die zunächst zwei bis drei Jahre in Edelstahltanks und anschließend in Holzfässern (oft in Pipes, den traditionellen Portfässern mit einem Volumen von 550 Litern) lagern.
  • Verschnitt aus Weinen mehrerer Jahrgänge
  • Die Altersstufen, wie 10, 20 oder 30 Jahre, zeigen den Reifegrad des Weins an, nicht das tatsächliche Alter.
    Die älteren Weine werden als „Fine Tawny“ bzw. „Fine Old Tawny“ oder als „Aged Tawny“ bezeichnet.
  • Die Farbpalette bei Tawny Ports reicht von hellem Bernstein bis tiefem Mahagoni. So heißt „tawny“ aus dem Englischen übersetzt auch „lohfarben“ oder „gelbbraun“.
  • Aromen: sehr komplex, mit Noten von Nüssen, getrockneten Früchten und Gewürzen.
  • Sie sind oft etwas trockener als Ruby Ports, haben eine bräunlichere Färbung und werden gern als Dessertwein oder zu Käse serviert.
Ein absoluter Gegensatz und dennoch DER Klassiker zu Portwein: würzig-scharfer Blauschimmelkäse

Vintage Port

  • Der prestigeträchtigste Portwein-Stil.
  • „Jahrgangs“-Portwein ist der beste Wein aus einem besonders guten Jahrgang. Vintage Port ist selten, der Produktionsanteil leigt bei etwa 1 %. Im Schnitt wird ein Vintage Port dreimal in zehn Jahren erzeugt.
  • Vintage Port wird unter Sauerstoffausschluss (reduktiv) hergestellt und reift in dser Regel zwei bis drei Jahre in Fässern. Dann wird er in Flaschen abgefüllt und einige weitere Jahre gereift.
  • Der Wein kommt umgehend nach der Abfüllung in den Handel, ist aber noch lange nicht genussreif.
    Ein Vintage Port ist nach frühestens 10 bis 12 Jahren trinkreif. Viele erreichen erst nach 20, 30 oder mehr Jahren Flaschenreife ihre höchste Vollendung mit unvergleichlicher Duftigkeit und Fülle.
  • Die Aromen sind sehr kräftig und komplex, nach dunklen Früchten, Gewürzen und Schokolade.
  • Aufgrund der langen Flaschenreife entwickelt sich ein starkes Depot und manchmal eine regelrechte Kruste in der Flasche. Vintage Port muss daher immer dekantiert werden.

Late Bottled Vintage (LBV)

  • Der Late Bottled Vintage oder kurz LBV steht stilistisch etwa zwischen Ruby und Vintage.
  • Ein LBV stammt aus Weinen eines einzigen, als außergewöhnlich gut bewerteten Jahrgangs und reift vier bis sechs Jahre im Fass. Dann wird er in Flaschen gefüllt.
  • Der Wein kommt umgehend nach der Abfüllung in den Handel und ist – da er in der Regel vor der Füllung gefiltert wird und somit in der Flasche nicht mehr nachreift – sofort genussfertig.
  • Die Farbe des LBV ist leuchtend rubinrot wie bei einem Ruby Port.
  • Die Aromen sind jugendlich frisch und fruchtig.

Colheita

  • Ein Jahrgangs-Tawny, der mindestens sieben Jahre, oft aber auch zehn Jahre und mehr, in Fässern reift.
  • Das Etikett eines Colheita Port muss den Jahrgang und das Abfülldatum sowie die Tatsache der Fassreifung ausweisen.
  • Im Gegensatz zu einem Vintage Port ist ein Colheita sofort genussreif.
  • Neben dem Vintage Port gilt der Colheita Port als hochwertigster Portwein-Stil.

White Port

  • Ein Portwein aus weißen Rebsorten, der Poduktionsanteil liegt bei etwa 15 %.
  • Weißer Portwein reift zwei bis drei Jahre im Tank.
  • Länger im Holzfass gereifte weiße Ports haben eine goldgelbe Farbe und nussige Aromen.
  • Der Alkoholgehalt ist mit ca. 15 Volumenprozent etwas niedriger als bei den roten Geschwistern.
  • Beim White Port (und nur dort) gibt es Süßegrade von trocken bis süß (extra seco, seco, meio seco, doce, muito doce).

Rosé Port

  • Das jüngste Mitglied der Portweinfamilie, erstmals 2008 hergestellt.
  • Leuchtend rosa bis pinke Farbe.
  • Die Herstellungsmethode vor dem Aufspriten entspricht der für Roséweine.
  • Rosé-Portwein ist leicht und fruchtig und liegt geschmacklich etwa zwischen einem White und einem Ruby.

Portwein und Speisen

Traditionell reicht man den aromastarken Portugiesen zum Abschluss eines Menüs zur Käseplatte oder zu getrockneten Früchten oder Walnüssen. Auch im berühmten Sketch „Dinner for One“ verlangt Miss Sophie nach „Port with the fruit“.
Aber leg dich nicht auf Dessert-Kombinationen fest – denn angesichts der unterschiedlichen Stile passt Portwein zu vielen weiteren Speisen.

Foodpairing mit White Port

  • Aperitif: Gut gekühlt und pur
  • Sommerdrink: Auf Eis mit Tonicwater und frischer Minze, passend zu Salzmandeln und grünen Oliven. 
  • Als Zutat: Ein kleiner Schuss White Port verleiht einer Cremesuppe das gewisse Extra.
  • Fisch: Gegrillte Scampi, Sushi, Austern.

Foodpairing mit Rosé Port

  • Aperitif: Gut gekühlt und pur
  • Sommercocktail: Zwei Teile Rosé-Port, ein Teil Tonic, viel Eis und Orangen- oder Grapefruitscheibe als Dekoration.
  • Fisch: Sushi, gegrillte Scampi, gegrillter Octopus.
  • Dessert: Zu weißer Schokolade und Obstsalat aus frischen Beeren
Frische Beeren komplementieren die fruchtigen Aromen in Rosé- und Ruby-Portwein.

Foodpairing mit Ruby, Ruby Reserve und Late Bottled Vintage

Diese intensiv fruchtigen Port-Stile passen nicht nur perfekt zum Abschluss eines Menüs.

  • Asia-Küche: Die Süße des Ports balanciert die Schärfe aus und bringt eine weitere Komponente in das komplexe Aromenspiel ein.
  • Eintöpfe: Die intensiven Beerenaromen passen genial zu kräftigen Eintopfgerichten mit Fleisch.
  • Charcuterie: Zu geräuchten Würsten und luftgetrockenem Schinken.
  • Käse: Von cremigem Brie de Meaux über Crottin de Cahvignol bis zu würzigem Blauschimmelkäsen wie Roquefort oder Blue Stilton bildet der üppig-fruchtige Wein einen genialen Gegenpol. Natürlich auch zu würzig-mildem Queijo da Serra aus Portugal, denn „what grows together, goes together“. Gereifter Parmesan und alter Gouda sind ebenfalls klare Favoriten für die fruchtigen Port-Vertreter.
  • Dessert: Zu Kirschkuchen, Schokoladentorte, Schokoladentrüffeln, Schokoladensauce, Mousse au Chocolat, Schokokuchen mit flüssigem Kern, Beerenkompott

Foodpairing mit Vintage Port

Das Schöne am Vintage Port ist, dass die ungestümen Tannine der Jugend mit der Zeit weicher und milder werden. Vintage Port harmoniert ebenfalls perfekt mit Käse, aber auch überraschend gut mit Fleischgerichten. 

  • Fleisch: Rind oder Wild (insbesondere, wenn die Speise eine fruchtiges Element enthält)
  • Käse: Zu Roquefort, Bleu d’Auvergne, Blue Stilton oder Gorgonzola fast schon ein Muss.
  • Zwischengerichte: mit Zutaten wie wie Blauschimmelkäse, Edelbitterschokolade, Feigen und Walnüssen
  • Dessert: Nusstorte, dunkle Schokolade
  • Digestif: Zur kräftigen Zigarre

Foodpairing mit Tawny Port

Tawnys mit ihren intensiven Aromen von Nüssen und Karamell passen natürlich hervorragend zu Speisen mit ebendiesen Komponenten.

  • Vegetarisch: insbesondere zu Pilzgerichten
  • Asia-Küche: Die Süße des Ports balanciert die Schärfe aus und bringt eine weitere Komponente in das komplexe Aromenspiel ein.
  • Foie Gras: 20 Jahre alter Tawny zu gebratener Gänseleber auf Toast ist ein Klassiker.
  • Dessert: Zu Apfelstreusel mit Vanilleeis, Mandelkuchen, Nusskuchen und natürlich zu Crème brûlée.
  • Käse: Leicht gekühlt zu Comté oder gereiftem Pecorino.
  • Schokolade:
    Muscat mit seinen floralen und hellen Aromen sorgt für einen Aromenlift bei Desserts aus Edelbitterschokolade.

Das mal so als Ideen für das Foopairing mit dem starken Portugiesen. Mein Tipp: Trau dich ruhig an ungewöhnlich erscheinende Kombinationen heran – probieren geht nämlich über studieren. Vielleicht verrätst du mir dann dein ganz persönliches Lieblings-Pairing.

Crème Brûlée und oxidativ ausgebauter VDN sidn ein Hit.

Kauf- und Lagertipps

Wie du die Qualität und Authentizität erkennt

Echter Portwein stammt ausschließlich aus dem Douro-Tal in Portugal. Achte auf das Siegel der Instituto dos Vinhos do Douro e Porto (IVDP) – es garantiert die Authentizität des Weins.

Wichtig ist auch die Altersangabe, insbesondere bei Tawny Ports.
Bei Vintage Ports ist das Erntejahr entscheidend, während bei anderen Stilen wie LBV (Late Bottled Vintage) der Jahrgang und das Abfülljahr eine Rolle spielen.

Ein weiterer Qualitätsindikator ist der Preis: Sehr günstige Portweine können in der Regel nicht mit den komplexen Aromen und der Tiefe von höherpreisigen Produkten mithalten. Wenn möglich, informiere dich über den Hersteller oder das Weingut – renommierte Namen sind oft ein Zeichen für gute Qualität.

Tipps zur Lagerung und zum Servieren

Lagere Portwein, wie andere Weine auch, kühl und dunkel. Besonders wichtig ist die Lagerung der Flaschen in der Horizontalen, damit der Korken nicht austrocknet.

Die Serviertemperatur für Portweine ist abhängig vom Stil und vom jeweiligen Einsatz des Weins. Nicht zuletzt spielen auch persönliche Präferenzen eine Rolle. Faustregeln:

  • Fruchtbetonte Weine wie Ruby oder Vintage kannst du leicht gekühlt, bei etwa 14 bis 16 Grad Celsius servieren, um die frischen Aromen zu betonen.
  • Tawny Ports mit ihren nussigen Aromen profitieren von einer geringfügig höheren Serviertemperatur zwischen und Grad Celsius.
  • White und Rosé Ports hingegen können gut gekühlt bei etwa etwas niedrigeren Temperaturen 8 bis 10 Grad Celsius eingeschenkt werden.

Portwein profitiert außerdem auch von einer Belüftung. Besonders bei Vintage Port, der lange Zeit in der Flasche „eingesperrt“ war, empfiehlt sich das Dekantieren, um die komplexen Aromen zu entfalten und eventuelle Depotablagerungen zu entfernen.

Damit sich die Aromen dieser vielschichtigen Weine möglichst perfekt entfalten können, sollte das Glas nicht zu klein sein. Eine gute Wahl ist ein nicht zu voluminöses Weißweinglas.

Haltbarkeit von Portwein

Die Haltbarkeit variiert je nach Stil.

Reduktiv ausgebaute Portweine, wie Ruby oder Vintage Port, sollten nach dem Öffnen relativ zügig konsumiert werden, da sie nach wenigen Tagen an Frische verlieren.
Ein ungeöffneter Vintage Port hingegen kann über Jahrzehnte reifen und dabei an Komplexität gewinnen.

Oxidativ ausgebaute Portweine, wie Tawny Port, sind in geöffnetem Zustand deutlich langlebiger.
Nach dem Öffnen können sie mehrere Wochen, manchmal sogar Monate, ihre Qualität behalten, da sie durch den längeren Kontakt mit Sauerstoff bereits stabilisiert sind.
Ungeöffnete Flaschen können über viele Jahre hinweg gelagert werden, ohne dass der Wein an Qualität einbüßt.

Starke Typen aus Porto

Portwein ist weit mehr als nur ein Dessertwein – er ist ein faszinierender Botschafter der Weinbaukunst Portugals, der mit seiner Vielseitigkeit und den unterschiedlichen Stilen überzeugt.
Vom fruchtig-jugendlichen Ruby über den elegant gereiften Tawny bis hin zum majestätischen Vintage Port zeigt Portwein eine beeindruckende Bandbreite an Aromen und Charakteren. Jeder Portwein-Typ hat seine eigene Persönlichkeit und seine besonderen Genussmomente.

Durch die sorgfältige Herstellung, die strengen Qualitätskontrollen und die lange Reifezeit entstehen Weine, die nicht nur mit ihrem Geschmacksprofil, sondern auch in der Langlebigkeit aus der Masse herausragen.
Portwein ist ein starkes Stück Kultur aus Porto, das Genießer weltweit begeistert. Ob als Begleiter zu Fleisch, Käse, Dessert oder als stilvoller Aperitif – ein guter Portwein hinterlässt immer einen bleibenden Eindruck.

Ich hoffe, mit diesem Beitrag konnte ich dir Portwein etwas näher bringen. Trau dich, die Vielfalt der Portweine zu entdecken und deinen persönlichen Favoriten unter den „starken Typen aus Porto“ zu finden.

Wenn du neugierig geworden bist und die Welt der aufgespriteten Weine erkunden möchtest, dann melde dich zu einem Workshop mit mir an.

Aufgespritete Weine – Einführung
Aufgespritete Weine – Sherry
Aufgespritete Weine – Vin Doux Naturel (VDN)
Flusslandschaft mit Weinbergen am Douro

Dieser Beitrag wurde unabhängig erstellt und nicht vergütet. Er spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wider und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Enthaltene Links sind nicht kommerziell und dienen der Wissensvermittlung.

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