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Wein zur Herbstküche – die besten Pairings

Wein zur Herbstküche – die besten Pairings

Geschrieben von Miriam Schröer am .

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, gibt es kaum etwas Besseres, als sich mit wärmendem Soulfood zu verwöhnen. Jetzt locken uns köstliche Gerichte mit Kürbis, Wild und warmen Gewürzen. Und der Genießer in uns wünscht sich dazu noch ein passendes Glas Wein.

Egal, ob du ein Fan von cremiger Maronisuppe, deftigen Wildgerichten oder würzigem Chili bist – mit der richtigen Weinbegleitung schmecken diese Herbstleckereien noch besser.

In diesem Artikel gebe ich dir ein paar Anregungen, welche Weine zu den beliebtesten Speisen für kalte, dunkle Tage passen. Lass uns den Herbst von seiner leckersten Seite genießen!

Herzerwärmendes aus der Herbstküche

Der Herbst ist die Jahreszeit der warmen und herzhaften Speisen, die uns an kühlen Tagen wohlige Wärme spenden. Dabei ist die herbstliche Küche so bunt wie die Jahreszeit selbst, denn sie bietet eine Vielfalt an Zutaten und Gewürzen, die unsere Sinne erfreuen und uns auf die kalte Saison einstimmen.

In der österreichischen Küche sind Kürbis, Maroni (Esskastanien), Schwammerln (Pilze), Wildfleisch und Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken und Rote Bete besonders beliebt. Diese Zutaten finden sich in traditionellen Gerichten wie Kürbissuppe, Hirschragout und gebratenen Maroni wieder.

Aber auch international gibt es viele Speisen, die hervorragend in unseren mitteleuropäischen Herbst passen. So sind italienisches Pilzrisotto, amerikanisches Pumpkin Pie, britisches Shepherd’s Pie und indisches Curry perfekte Beispiele für herbstliche Genüsse. Gewürze wie Zimt, Muskatnuss, Nelken, Rosmarin oder Kreuzkümmel spielen eine zentrale Rolle und verleihen den Gerichten ihre charakteristische herbstliche Note.

Welcher Wein aber passt nun zu welchem Herbstgericht?

Wein zur Herbstküche: Die vielseitigen Maroni finden Verwendung in Vorspeisen, als Beilagen und als Dessert.

Welcher Wein zur Herbstküche?

Beim Food Pairing mit Wein geht es darum, die Aromen und Texturen eines Gerichts mit einem passenden Wein entweder zu ergänzen oder zu kontrastieren.

Komplementäre Paarungen betonen ähnliche Aromen und Eigenschaften. Ein cremiges Pilzrisotto kann beispielsweise gut mit einem weichen Grauburgunder harmonieren, der die mollige Textur des Gerichts spiegelt.

Kontrastierende Paarungen hingegen setzen auf Gegensätze, um das Geschmackserlebnis zu beleben. Eine Kürbiscremesuppe findet zum Beispiel einen Gegenpol in einem knackigen Riesling, dessen lebendige Säure und Frische die Samtigkeit der Speise ausgleicht und auflockert.

Die Königsklasse ist es, einen Wein auszuwählen, der die Speise am besten zur Geltung bringt und so eine weitere Genusskomponente einbringt.

Wein zu herbstlichen Suppen

Was, wenn nicht eine cremige Suppe, ist die ultimative herbstliche Vorspeise? Warm, schmeichelnd – als Kürbissuppe in zur bunten Jahreszeit passender Gute-Laune-Farbe – und dabei meist schnell und unkompliziert zuzubereiten, kannst du Suppen variantenreich genießen.

Was den Begleitwein angeht, kommt es auf die Textur der Suppe an. Zu einer gehaltvollen Cremesuppe, wie sie oft in herbstlichen Menüs zu finden ist, passt ein trockener Weißwein mit Schmelz und feiner Säure. Ein Grüner Veltliner oder ein klassisch ausgebauter Weißburgunder sind gute Partner.
Tipp: Schaumweine wie Crémant oder Prosecco verleihen Cremesuppen besonderen Schwung.

  • Kürbiscremesuppe
    Weißweine zur cremigen Kürbissuppe sollten weder zu filigran noch zu fruchtbetont sein – kräftiger Chardonnay oder Grauburgunder ist eine gute Wahl. Du kannst auch Rotwein zur Kürbiscremesuppe reichen – ein leichter und eleganter Pinot Noir bietet sich hier an.
  • Kürbiscremesuppe pikant (mit Ingwer, Curry, Paprika oder Chili)
    Wähle hier am besten einen Wein aus, der nicht zu trocken ist. Die intensiven Aromen der Suppe vertragen sich bestens mit halbtrockenen, aromatischen Weißweinen wie zum Beispiel Riesling oder Müller-Thurgau. Auch Gewürztraminer harmoniert gut mit den würzigen Noten der Suppe.
  • Maronicremesuppe
    Ein nicht zu mineralischer, eher fruchtbetonter Riesling in Spätlesequalität kontrastiert mit der nussigen Suppe, während ein kräftiger Chardonnay die nussigen Aromen aufgreift und spiegelt. Wenn du deinen Gästen etwas Außergewöhnliches bieten möchtest, dann serviere einen Fino-Sherry zur Maronisuppe.
  • Pilzcremesuppe
    Die erdigen Aromen der Schwammerln spiegeln sich wunderbar in einem nicht zu schweren Pinot Noir. Geheimtipp für Umami-Fans: Das Pairing mit einem Amontillado-Sherry.

Wein zu Herbstsalaten

Salate kommen im Herbst typischerweise mit Zutaten wie Nüssen und Kernen, verschiedenen Käsesorten sowie Birnen oder Äpfeln auf den Teller. Verwendete Blattsalate sind oft herzhaft bis leicht bitter, wie Endivie, Chicoree oder Chinakohl. Auch der beliebte Vogerlsalat (aka Feldsalat oder Mausohr) ist ein klassischer Herbst- und Wintersalat.

  • Bittere Blattsalate wie Radicchio, Chicorée oder Lollo Rosso vertragen eine etwas intensivere Weinbegleitung. Greif‘ hier ruhig zu einem vollmundigen Weißwein. Grauburgunder mit zwei oder drei Jahren Reife ist eine sichere Bank. Wenn du es aromatischer magst, dann reiche einen Rotgipfler dazu. Auch etwas Restsüße im Wein schmeichelt den Bitternoten – probier‘ mal einen halbtrockenen Riesling dazu.
  • Würzig-herbe Salatsorten wie Rucola harmonieren ebenfalls gut mit Weißwein. Ein Rotwein würde mit seinen Gerbstoffen die Schärfe des Salats vervorheben und verstärken. Vollmundige Weißweine wie ein körperreicher Burgunder oder ein kraftvoller Roter Veltliner begleiten herbe Salate ausgesprochen gut.
  • In erster Linie aber richtet sich die Auswahl des Weins zum Salat nach dem verwendeten Dressing. Eine leichte Vinaigrette verlangt eine andere Begleitung als eine deftige Senfsauce oder ein molliges Sahnedressing.
    Ausführlich kannst du dieses Thema im Blogbeitrag Wein zum Salat nachlesen.
Bunter Salat mit Kürbis, Avocado und Kichererbsen, angerichtet auf weißem Porzellanteller

Wein zu wärmenden Eintöpfen

Eine dampfende, wohlriechende Schüssel mit herzhaftem Eintopf bringt Gemütlichkeit auch in noch so graue Herbsttage. Frische, saisonale Zutaten und die wohlige Wärme, die sich mit jedem Löffel im ganzen Körper ausbreitet, machen diese Gerichte zu echtem Soulfood.

Grundsätzlich bestimmt die Beschaffenheit der Brühe die Intensität des Weins. Klassischerweise ist diese salzig bis würzig und puffert damit die Säure des Weins etwas ab. Dennoch ist es ratsam, dass der begleitende Wein nicht zu säurebetont ist. Nicht allzu reife Weißweine aus Burgundersorten sind eine sichere Wahl. So passen zu Eintöpfen mit Gemüse und Fleisch sehr gut Grauburgunder und Chardonnay, aber auch Grüner Veltliner. Eintöpfe mit Kohlgemüse und Bohnen vertragen sich sehr gut auch mit Rotweinen.
Der Wein zum Eintopf sollte nicht zu leicht bzw. zu jung ausfallen, insbesondere wenn das Gericht eine Fleischeinlage enthält.

Da der Variantenreichtum für Eintopfgerichte schier unendlich ist, greife ich an dieser Stelle lediglich ein paar typische Gerichte heraus.

  • Sämiger Kartoffeleintopf
    Ein trockener Silvaner oder ein Weißburgunder bringen Frische und bilden einen schönen Gegenpol zur samtigen Textur des Gerichts. Wenn du die sanfte Cremigkeit betonen möchtest, dann wähle einen Weißwein in Reservequalität, etwa einen Grünen Veltliner Reserve oder einen Chardonnay mit moderatem Holzeinsatz.
  • Bohneneintopf mit Mettenden
    Hier darf es etwas intensiver werden. Ein mittelkräftiger Rotwein wie ein Rioja Crianza oder ein Chianti Classico unterstreicht die kräftigen Aromen von Bohnen und Mettwurst und bringt eine angenehme Würze ins Spiel.
    Wenn du lieber einen Weißwein hättest, dann greife zu einem kräftigen Exemplar. Grüner Veltliner in Reservequalität hält ebenso gut mit wie Viognier oder Marsanne von der Rhône.
  • Linseneintopf mit geräuchertem Speck
    Auch die rauchigen Aromen des Specks und die erdigen Aromen der Linsen lieben Rotwein. Vollmundige Kandidaten wie ein Côtes du Rhône oder ein kraftvoller Cabernet Sauvignon ergänzen das intensive Gericht wunderbar.
    Du magst lieber Weißwein? Dann greif‘ zu einem nicht zu jungen Grauburgunder oder einem aromatischen (trockenen!) Muskateller. Auch der Umami-Held Sherry Amontillado trumpft hier wieder auf.
  • Kohlsuppe mit Wurst
    Kohlgemüse schmeckt intensiv und würzig und so darf auch der Wein dazu gern kräftiger ausfallen. Nicht zu junge Weiße aus Burgundersorten sind eine Bank, auch ein kräftiger Roter Veltliner passt hervorragend. Für die rote Fraktion: leichte Rotweine wie Spätburgunder oder Vernatsch bringen die würzigen und leicht süßlichen Aromen des Kohls und der Wurst perfekt zur Geltung.
  • Chili con Carne
    Hier darfst (solltest) du in die Vollen gehen. Das intensive Gericht mit seinen scharfen süßlichen Noten verlangt geradezu nach einem würzigen Rotwein wie Zinfandel oder Shiraz. Bei Weißwein sind Aroma-Rebsorten und Weine mit dezenter Restsüße Trumpf – Stichwort Gewürztraminer oder Scheurebe.
    Für die Rosé-Fans unter uns: ein kräftiger Rosé im Stil eines Tavel oder Bandol bietet dem würzigen Eintopf ebenfalls locker Paroli.
Wein zur Herbstküche: Herzhaftes Chili con Carne: verträgt sich mit würzigen Rotweinen.

Wein zu herzhaften Hauptgerichten

Der bunte Herbst ist auch die Saison für Wildgerichte, Martinigans und andere herzhafte und reichhaltige Mahlzeiten. Diese Speisen bestechen durch warme und intensive Aromen, die perfekt mit würzigen und gehaltvollen Weinen harmonieren.

Ob Gänsebraten, Wildgulasch oder Rinderrouladen – die richtige Weinbegleitung hebt die Aromen der Speisen hervor und sorgt für genussvolle Momente. Die besten Kombinationen für klassische herbstliche Genüsse:

  • Gänsebraten mit Rotkraut und Knödeln
    Ein klassisches Gericht, das im Herbst und Winter auf vielen österreichischen Esstischen zu finden ist, ist der Gänsebraten mit Rotkraut und Knödeln. Der saftige Braten mit seiner knusprigen Haut und der fruchtig-säuerliche Rotkohl bilden eine perfekte Harmonie.
    Der fettreiche Vogel freut sich über Rotwein als Begleitung, denn die Tannine balancieren das Fett der Gans aus. Nur bitte keinen blutjungen Roten auswählen. Zur Gans passen nicht zu junge, kräftige Rotweine wie ein samtiger Syrah oder ein Blaufränkisch, die den intensiven Geschmack des Bratens wunderbar ergänzen. Auch Mourvèdre (Monastrell) oder Nero d’Avola bieten dem Vogel Paroli.
    Weißwein ist dir sympathischer? Dann achte darauf, dass der Wein körperreich und vollmundig ist und der Gans „auf Augenhöhe“ begegnen kann. Im Holz ausgebaute Burgundersorten bieten sich hier besonders an. Wenn es unbedingt Riesling oder Veltliner sein soll: wähle einen älteren Jahrgang mit gut eingebundener Säure und reifen Aromen. Zum Beispiel kannst du zu einer trockenen (!) Auslese greifen – die ist gehaltvoll genug und passt außerdem gut zu Äpfeln oder anderen Früchten, die gern zur Gans gereicht werden.
  • Wildgulasch und Wildragout
    Ein weiteres Highlight der Herbstküche ist das Wildgulasch, das durch seine zarten Fleischstücke und die reichhaltige Soße besticht. Fausttregel: je dunkler das Fleisch, desto dunkler der Wein.
    Kaninchen- oder Hasenragout
    Das Fleisch der Langohren ist dezent im Geschmack und von zarter Textur. Der begleitende Wein sollte daher nicht dominieren, sondern das feine Aroma des Fleisches unterstreichen. Ein Pinot Noir mit dezenten Tanninen ist eine gute Wahl. Alternativ kanst du Ausschau halten nach leichteren Vertretern von Grenache (Garnacha). Soll die Weinbegleitung weiß sein, dann ist jetzt definitiv der Moment für einen kräftigen, im Holzfass gereiften Chardonnay.
    Wildschwein:
    Wildschwein wird oft geschmort serviert. Der intensive Wildgeschmack, die Röstaromen vom Anbraten und die gehaltvolle Sauce harmonieren besonders gut mit fruchtbetonten Rotweinen. Die Weine sollten weiche Tannine haben und dürfen gern etwas gehaltvoller ausfallen. Probier mal einen fruchtigen Merlot, einen Zweigelt Reserve oder einen schlanken, fruchtigen Blaufränkisch.
    Für die Weißweinfans: Grüner Veltliner Reserve ist so etwas wie die österreichische Geheimwaffe – hier natürlich gern wieder in reiferer und gehaltvollerer Form. Und die autochthonen österreichischen Rebsorten Rotgipfler, Roter Veltliner und Neuburger in gereiften Qualitäten begleiten den Schwarzkittel ebenfalls ganz wunderbar.
  • Wildbraten
    Wildbraten, sei es vom Reh, Hirsch oder Wildschwein, ist ein weiteres herbstliches Gericht, das durch seine Intensität besticht. Hier braucht es Weine mit genug Struktur und Tiefe, um den kräftigen Aromen des Wildfleisches Paroli zu bieten und gleichzeitig die Würze des Gerichts zu unterstreichen.
    Wildgeflügel
    Zu knusprig gebratenem Wildgeflügel wie Fasan, Rebhuhn oder Wildtaube gesellen sich gern fruchtige Rotweine mit ausreichend Säure. Greif‘ zum Beispiel zu Malbec, Mourvèdre oder Gamay. Und trau dich unbedingt auch an einen kräftigen, nicht zu fruchtbetonten Rosé. Wenn es weiß sein soll, dann passen kräftige Weißweine mit Holzeinsatz – halt Ausschau nach körperreichem Chardonnay, Chenin Blanc und Grauburgunder.
    Rehrücken:
    Der zarte, edle Rehrücken schreit förmlich nach einem eleganten Wein mit sanften Tanninen und zarter Frucht. Mit Pinot Noir kannst du kaum was falsch machen und auch ein Sankt Laurent harmoniert wunderbar. Achte darauf, dass der Wein eher filigran ist und keine jungen, rauen Tannine hat.
    Die weiße Alternative: Reif, kräftig und gern im Holz ausgebaut. Halt Ausschau nach Burgundersorten (Chardonnay, Grauburgunder), Rotgipfler oder Grüner Veltliner in Reservequalität.
    Hirschbraten:
    Zum edlen Hirschrücken empfehle ich dir ebenfalls Rotwein – der darf hier aber richtig Power haben. Die Aromen aus dem Habitat des Hirschs (denk an Waldbeeren, Schwammerln, Unterholz und Moos) sollten sich im Wein wiederfinden. Kraftvolle Rote mit guter Tanninstruktur und intensiven Aromen, auch aus Holzfassreife, sind ein perfect match. Tolle Weine zum Hirschbraten sind strukturierte Bordeaux, kräftiger Malbec, würziger Syrah oder reifer Blaufränkisch.
  • Rinderrouladen mit Wirsing
    Ein klassisches Gericht der österreichischen Küche, das im Herbst und Winter besonders beliebt ist, sind Rinderrouladen mit Wirsing. Die gefüllten Rouladen in ihrer reichhaltigen Soße und der leicht bittere Wirsing harmonieren hervorragend mit einem vollmundigen Rotwein wie einem Merlot oder einem Blaufränkisch. Diese Weine ergänzen die Aromen des Fleisches und des Gemüses und sorgen für ein rundes Geschmackserlebnis.
Wein zur Hebstküche: Schwammerl sind au herbstlichen Menüs nicht wegzudenken.

Wein zur vegetarischen Herbstküche

Bunt und vielfältig wie die Jahreszeit kommen auch die vegetarischen oder veganen Speisen im Herbst daher. Auch die fleischlose Herbstküche zeichnet sich durch warme Aromen und reichhaltige Zutaten aus. Diese Weine harmonieren mit den pflanzlichen Köstlichkeiten:

  • Schwammerlrisotto
    Ein klassisches Herbstgericht ist das Pilzrisotto, das durch erdige Aromen und cremige Textur besticht. Ein aromatischer Weißwein wie ein reifer Riesling oder ein kräftiger Sauvignon Blanc balancieren die cremige Textur des reichhaltigen Gerichts aus. Die erdig-fruchtigen Noten eines Pinot Noir greifen die Aromen des herbstlichen Pilzgerichts perfekt auf. Besonders raffiniert finde ich das Pairing mit Rotgipfler oder Zierfandler aus der Themenregion.
  • Ofengemüse
    Ofengeröstetes Wurzelgemüse, wie Karotten, Pastinaken, Süßkartoffeln und Rote Bete, ist ein einfaches und dabei sehr beeindruckendes Gericht. Zum farbenfrohen Gemüse passt ein trockener, eher mineralischer Weißwein wie Sauvignon Blanc oder ein leichter Rotwein wie Beaujolais. Auch Rosé (nicht zu schlank) mischt hier wieder kräftig mit. Die frischen, fruchtigen Weine unterstreichen die natürliche Süße des gerösteten Gemüses und schaffen eine angenehme Balance.
  • Kürbisgnocchi
    Kürbisgnocchi mit Salbeibutter sind ein klassischer Herbstgenuss. Die buttrige Sauce und der nussige Geschmack des Kürbisses harmonieren besonders gut mit einem schmelzigen Weißwein wie Chardonnay oder Grauburgunder. Ebenso gut macht sich dazu ein fruchtig-samtiger Rotwein wie Merlot. Für Spannung sorgt Schaumwein, der mit seiner Kohlensäure die Buttrigkeit des Gerichts ausgleicht. Ein Sekt Brut ist eine gute Wahl und wenn du es fruchtiger magst, greif zu einem qualitativ hochwertigen Prosecco.
  • Gemüsebratlinge
    Herzhafte Gemüsebratlinge aus Hülsenfrüchten wie Linsen oder aus Getreide wie Grünkern sind ein Klassiker der vegetarischen und veganen Küche. Je nach verwendeten Gewürzen (Knoblauch, Thymian, Rosmarin, geräucherte Paprika) passen dazu kräftige Rotweine wie Syrah oder vollmundige Weißweine wie Gewürztraminer oder auch ein Grüner Veltliner Reserve. Neue Geschmackshorizonte eröffnest du mit dem Allrounder Rosé, hier nicht zu fruchtbetont und eher kräftig. Die kraftvollen Weine unterstreichen die würzigen und nussigen Aromen der Bratlinge.
Wein zur Hebstküche: Zu vegetarischen Gerichten wie geschmortem Ofengemüse harmoniert Rosé ebenso wie kräftiger Weißwein.

Wein zu herbstlichen Desserts

Herbstzeit ist Erntezeit – die Bäume biegen sich vor reifen Früchten und Nüssen. Perfekt, um sich mit süßen Köstlichkeiten zu verwöhnen, die mit den typischen Aromen der Jahreszeit spielen. Von saftigen Äpfeln über nussige Maronen bis hin zu würzigen Noten – die Desserts der Herbstküche bieten eine Vielzahl an Geschmacksrichtungen, die mit den passenden Weinen harmonisch abgerundet werden können.

  • Apfelstrudel
    Ein klassischer österreichischer Apfelstrudel, gefüllt mit saftigen Äpfeln, Zimt und Rosinen braucht einen Begleitwein, der die fruchtige Süße ergänzt und die würzigen Noten hervorhebt.
    Der klassische Partner wäre ein Süßwein wie ein Ruster Ausbruch. Wenn du es nicht ganz so süß magst, dann greif zu einem restsüßen Riesling in Spätlese-Qualität. Raffiniert: ein leicht prickelnder Moscato d’Asti. Alle sind ideale Partner, die die Aromen des Strudels wunderbar unterstreichen.
    Wird der Apfelstrudel warm serviert, genießt du überdies noch ein heiß-kaltes Vergnügen im Zusammenspiel mit dem kühlen Wein.
  • Maronicreme
    Fällt das Wort „Maroni“, bekommt nicht nur meine bessere Hälfte leuchtende Augen. Die vielseite Edelkastanie verführt in der Herbstküche als Maronicreme mit samtiger Textur und nussigen Aromen. Der passende Wein dazu ist idealerweise süß und komplex. Ein Tawny Port mit seinen karamelligen und nussigen Noten oder ein süßer Sherry wie Pedro Ximénez passen hervorragend zu diesem Dessert und verstärken das reiche Maronenaroma.
  • Kuchen
    Gewürzkuchen
    Ein saftiger Gewürzkuchen, gewürzt mit Zimt, Nelken, Muskatnuss und Ingwer, harmoniert perfekt mit einem vollmundigen Dessertwein. Ein Vin Santo aus Italien oder ein Eiswein aus Deutschland oder Österreich mit seiner intensiven Süße sind die ideale Ergänzung zu den kräftigen und warmen Aromen des Kuchens. Bereitest du den würzigen Kuchen mit Rotwein zu, dann kredenze dazu einen Tawny Port.
    Nusskuchen
    Ein reichhaltiger Nusskuchen, mit gehackten Walnüssen, Haselnüssen und/oder Mandeln, lässt sich wunderbar mit einem ebenso vollmundigen Wein kombinieren. Ein süßer Madeira mit seiner frischen Säure bildet einen spannenden Kontrast zum gehaltvollen Kuchen. Auch ein Sauternes bringt genug Körper und Süße mit, um die nussigen Noten des Kuchens zu unterstützen und zu verstärken. Im Cream Sherry schließlich spiegeln sich die nussigen und warmen Aromen wider.
  • Obstdesserts
    mit Birnen
    Ein zartes Birnendessert wie pochierte Birnen in Rotwein oder Birnen-Tarte-Tatin wird zum absoluten Highlight mit einem halbtrockenen Riesling. Moscato d’Asti mit seiner leichten Süße und Fruchtigkeit harmoniert ebenfalls perfekt mit der saftigen, leicht würzigen Note der Birnen.
    ..mit Feigen
    Die klassische Kombination Feigen mit Honig und Walnüssen, aber auch ein Feigenkuchen, bieten eine reiche, süße und leicht erdige Geschmackswelt. Ein Portwein oder ein süßer Muscat (Vin Doux Naturel) sind ideale Partner, die die Intensität und Komplexität der Feigen betonen und vertiefen.
    mit Zwetschgen
    Ob als Zwetschgenkuchen, -crumble oder -kompott: Die süß-säuerlichen Früchte verlangen nach einem Wein, der ihre Fruchtigkeit unterstreicht und ausbalanciert. Ein Spätburgunder Weißherbst (Blanc de Noir) oder ein süßer Gewürztraminer passen hervorragend zu den Zwetschgen und sorgen für eine wunderbare Harmonie von Süße und Säure.

Herbstliche Desserts sind nicht nur allein eine Freude für den Gaumen, sondern eine tolle Gelegenheit, Weine zu entdecken, die ihre Aromen und Texturen perfekt ergänzen. Ob klassisch österreichisch oder international inspiriert – mit der richtigen Weinbegleitung wird jedes Dessert nochmal so lecker!
Faustregel: der Wein sollte immer etwas süßer sein als das Dessert.

Probieren und genießen

Wie immer gilt: Die Wein-Food-Pairings in diesem Beitrag sind lediglich als Anregungen zu verstehen. Die hier vorgeschlagenen Weinstile stehen beispielhaft für passende Weintypen zum jeweiligen Herbstgericht. Du kannst die genannten Weine auch einfach gegen Weine ähnlichen Stils austauschen.

Wenn du ein herbstliches Menü mit mehreren Gängen servieren möchtest, dann prüfe deine Rezepte auf Gemeinsamkeiten und Überschneidungen. Möglicherweise passt ein und derselbe Wein zu mehreren Gängen. Das ist besonders praktisch für kleine Tischgesellschaften, denn so hat man am Ende nicht so viele offene Flaschen.

Wie du deine Lieblingsweine für alle Jahreszeiten findest, erfährst du übrigens in meinem Sensorik-Workshop!

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