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10 weltberühmte Rebsorten und ihre Weine

10 weltberühmte Rebsorten und ihre Weine

Geschrieben von Miriam Schröer am .
Zuletzt aktualisiert am 15. April 2025.

Die Namen einer Handvoll von Rebsorten begegnen einem immer wieder. Hast du dich schon mal gefragt, warum bestimmte Rebsorten weltweit so bekannt sind? Chardonnay, Cabernet Sauvignon oder Riesling – diese Namen liest man auf fast jeder Weinkarte. Aber was macht diese berühmten Rebsorten eigentlich so besonders?

Jede Rebsorte hat ihre eigene Geschichte und Herkunft. Und jede Rebsorte braucht bestimmte Bedingungen, um ihr volles Potenzial entfalten zu können. Manche lieben kühle Böden, andere fühlen sich unter der heißen Sonne des Südens wohl. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass sie nur in ihrer Heimatregion gut gedeihen. Bestimmte Sorten lassen sich an vielen Orten der Welt kultivieren und bringen dort großartige Weine hervor.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf berühmte Rebsorten in weiß und rot, auf ihre Herkunft und die Ansprüche, die sie an Boden, Klima und Standort stellen. So bekommst du einen besseren Überblick über die Weine, die aus ihnen entstehen – und vielleicht auch Lust, sie zu probieren.

Weiße berühmte Rebsorten

Sauvignon Blanc – Die knackige Aromabombe

Sauvignon Blanc ist eine überaus beliebte weiße Rebsorte, die ursprünglich aus der Region Bordeaux im Südwesten Frankreichs stammt. Heute ist sie weltweit verbreitet und bekannt aufgrund besonders herausragender Weine aus Neuseeland, Kalifornien und Südafrika.

Charakteristisch für Sauvignon Blanc sind seine frischen, lebendigen Aromen von Zitrusfrüchten, Stachelbeeren, schwarzen Johannisbeeren und manchmal auch von exotischen Früchten wie Ananas, Mango und Passionsfrucht. In kühleren Regionen, wie etwa dem Loire-Tal in Frankreich oder in der österreichischen Steiermark, kommen auch grasige, kräuterige Noten wie frisch geschnittenes Gras oder Brennnesseln zum Vorschein. Den Weinen gemein ist ihre knackige Säure, die Frische und Leichtigkeit verleiht.

Typische Weine aus Sauvignon Blanc:

  • Loire (Sancerre, Pouilly-Fumé): Frisch, mineralisch, mit kräuterigen Aromen
    Probiertipp: Domaine Vacheron
  • Neuseeland (Marlborough): Fruchtig, mit intensiven Aromen in der ganzen Bandbreite von Stachelbeere bis hin zu tropischen Früchten
    Probiertipp: Cloudy Bay
  • Südafrika (Western Cape): Fruchtig, saftig, mit feinwürzigen Anklängen
    Probiertipp: Buitenverwachting

Chardonnay – Das Chamäleon unter den Rebsorten

Wenn eine Rebsorte die Bezeichnung Weltbummler verdient, dann Chardonnay. Die weltberühmte Rebsorte stammt ursprünglich aus dem Burgund in Frankreich und hat sich bis heute in nahezu allen Weinbauregionen der Welt verbreitet. Aus gutem Grund, denn Chardonnay ist eine äußerst anpassungsfähige Rebsorte, die sich sowohl in kühlen als auch in wärmeren Klimazonen wohlfühlt. Bekannt für Weine aus Chardonnay sind vor allem Länder wie Kalifornien, Australien, Neuseeland und Südafrika.

Das Besondere an Chardonnay ist die enorme Vielseitigkeit – die berühmte Rebsorte eignet sich sehr gut für alle Ausbauarten von trocken bis edelsüß und ebenso ausgezeichnet für die Produktion von Schaumweinen (Stichwort: Champagner).
Stärker als bei anderen Rebsorten sind die Eigenschaften und der Geschmack der Weine aus Chardonnay abhängig von Bodentyp, Klima und Weinbereitung. In kühleren Regionen wie dem Burgund entwickelt Chardonnay frische Aromen von grünen Äpfeln und Zitrusfrüchten. In wärmeren Regionen wie Kalifornien oder Australien können die Weine opulenter sein und Aromen von reifen Früchten wie Pfirsich und tropischen Früchten annehmen.

Ungleich häufiger als bei den meisten anderen weißen Rebsorten kommen beim Chardonnay Verfahren wie biologischer Säureabbau, Lagerung auf der Hefe und der Ausbau in Holzfässern jedweder Größe zum Einsatz. Dies verleiht den Weinen eine cremig-weiche Textur sowie nussige und vanillige Aromen.
Daneben gibt es aber auch Varianten, die im Stahltank ausgebaut werden und mit saftiger Frucht und lebendiger Frische glänzen.
Ob frisch und lebendig oder opulent und cremig – Chardonnay ist ein echter Alleskönner, der sich perfekt an verschiedene Anbaubedingungen und Weinbereitungstechniken anpassen kann.

Typische Weine aus Chardonnay:

  • Burgund (Chablis, Côte de Beaune): Mineralisch und frisch
    Probiertipp: Louis Latour (Chablis)
  • Kalifornien (Napa Valley, Sonoma Valley): Reich und vollmundig, oft mit intensiven Holznoten
    Probiertipp: Kendall Jackson Vintner’s Reserve
  • Australien (Margaret River): Fruchtig und frisch, mit subtilen Holznoten
    Probiertipp: Vasse Felix Margaret River Chardonnay

Riesling – Der Weltstar aus Deutschland

Riesling ist eine der bekanntesten weißen Rebsorten weltweit und stammt ursprünglich aus Deutschland, wahrscheinlich aus dem oberen Rheintal. Heute findet man diese berühmte Rebsorte nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich (Elsass), Österreich, Australien und sogar den USA.

Riesling gedeiht besonders gut in kühleren Klimazonen. Die Rebsorte bevorzugt Weinbergslagen, die tagsüber viel Sonneneinstrahlung bekommen, aber im Lauf der Nacht abkühlen. Man findet ihn typischerweise auf steileren Hängen mit kargen Böden, an der Mosel zum Beispiel auf schwindelerregenden steilen schiefrigen Lagen. Ein kühles Klima und der späte Reifezeitpunkt der Rebe fördern die Ausbildung der markanten Säure und der aromatischen Aromen.

Der Riesling ist bekannt für seine außergewöhnliche Aromavielfalt. Je nach Anbaugebiet und Klima variiert der Geschmack stark – man sagt dem Riesling sogar nach, dass er sein Terroir widerspiegelt wie kaum eine zweite Rebsorte. In kühleren Regionen wie der Mosel sind die Weine frisch und mineralisch, mit Aromen von grünem Apfel, Zitrusfrüchten und floralen Noten. In wärmeren Regionen wie dem Elsass entwickeln die Weine reifere Aromen, die an Pfirsich, Aprikose und Honig erinnern. Riesling-Weine haben stets eine lebendige Säure, die ihnen einen frischen und spritzigen Charakter verleiht.
Diese Säure ist es auch, die es möglich macht, dass aus Riesling weltberühmte edelsüße Weine entstehen. Von trocken über halbtrocken bis edelsüß bespielt die berühmte Rebsorte eine Bandbreite, die nur sehr wenige Rebsorten weltweit abdecken können.
Insgesamt sind Weine aus der Rieslingtraube aufgrund ihrer Struktur extrem langlebig und entwickeln im Laufe ihrer Flaschenreife ein immer komplexeres Aromenspektrum.

Typische Weine aus Riesling:

  • Deutschland (Mosel, Rheingau): Frisch, fruchtig, mit einer ausgeprägten Mineralität
    Probiertipp: Weingut Franzen, Bremmer Calmont Riesling (Mosel)
  • Elsass (Frankreich): Voller, etwas runder, mit Aromen von reifem Steinobst
    Probiertipp: Trimbach, Riesling Alsace AOC
  • Australien (Clare Valley, Eden Valley): Aromatisch, oft mit ausgeprägten Noten von Limetten
    Probiertipp: Jim Barry Riesling Watervale
So begehrt wie Supermodels: Berühmte Rebsorten der Welt können überall brillieren.

Grauburgunder – Der aromatische Verwandlungskünstler

Grauburgunder (aka Pinot Gris, aka Pinot Grigio) ist eine weiße Rebsorte, die ursprünglich wahrscheinlich aus dem französischen Burgund stammt und dort als Pinot Beurot bekannt war. Sie hat sich heute in vielen Regionen der Welt etabliert, vor allem in Italien, Deutschland, Frankreich (Elsass) und den USA.

Pinot Gris ist eine früh bis mittelfrüh reifende Sorte. Diese Eigenschaft ermöglicht den Anbau in verschiedenen Klimazonen, denn die Trauben können somit oft gelesen werden, bevor die Wetterbedingungen kritisch werden. Die relativ robuste Rebsorte kommt gut mit unterschiedlichen Klimabedingungen zurecht.

Die Weine aus Pinot Gris sind für ihre Vielseitigkeit bekannt. Sie bieten die ganze Bandbreite von zitrusfrisch und floralen bis hin zu komplex, würzig und honigartig. Besonders interessant der Vergleich zwischen Frankreich und Italien: Während Pinot Grigio aus dem Veneto oft frisch, eher neutral und trocken ist, zeigt sich Pinot Gris aus dem Elsass reichhaltiger, mit einer intensiveren Frucht- und Gewürzkomponente. Die Weine zeichnen sich in der Regel durch eine moderate Säure und weiche Textur aus.

Typische Weine aus Pinot Gris:

  • Elsass (Frankreich): Vollmundig und würzig, mit Aromen von reifen Birnen und Gewürzen.
    Probiertipp: Hugel Classic Pinot Gris Alsace
  • Italien (Pinot Grigio): Leichtfüßig, frisch und dezent fruchtig, häufig mit Zitrus- und grünen Apfelnoten.
    Probiertipp: Cantine Borga, Pinot Grigio delle Venezie
  • Willamette Valley (Oregon, USA): Fruchtig und aromatisch, oft mit leichter Restsüße und floralen Aromen.
    Probiertipp: Joel Gott Oregon Pinot Gris

Gelber Muskateller – Der verführerische Duftstar

Gelber Muskateller (aka Muscat Blanc à Petits Grains Ronds) ist eine aromatische weiße Rebsorte, die ihren Ursprung in Griechenland und dem Nahen Osten hat, aber vor allem in Frankreich und Italien weit verbreitet ist. Diese Muskateller-Variante ist für ihre intensiven Aromen und ihre Vielseitigkeit bekannt und wird in vielen bekannten Weinanbaugebieten kultiviert, darunter im Elsass, an der südlichen Rhône, im Languedoc und in Norditalien. Auch in der Steiermark findest du die Sorte – als trocken ausgebauten Gelben Muskateller.

Die berühmte Rebsorte bevorzugt warmes bis gemäßigtes Klima und stellt geringe Ansprüche an den Boden. Muscat Blanc à Petits Grains Ronds wird vor allem für aromatische Weißweine und süße Schaumweine verwendet, ist aber auch die Grundlage für einige berühmte fortifizierte Weine.

Weine aus Muscat Blanc à Petits Grains Ronds sind bekannt für ihre starke Aromatik, die oft an blumige Noten wie Orangenblüten und Rosen bis hin zu exotischen Früchten erinnert. Dazu kommt häufig ein typisches würziges Aroma nach Muskatnuss. Je nach Anbaugebiet und Weinbereitung kann der Wein frisch und leicht oder süß und komplex sein.

Typische Weine aus Muscat Blanc à Petits Grains Ronds:

  • Moscato d’Asti (Piemont, Italien): Ein prickelnd-süßer Schaumwein mit niedrigem Alkoholgehalt, der für seine intensiv-fruchtigen Aromen nach Pfirsichen, Aprikosen und Honig bekannt ist.
    Probiertipp: Massolino Moscato d’Asti DOCG
  • Gelber Muskateller (Steiermark, Österreich): Ein trockener, aber sehr aromatischer Wein, der Aromen von Zitrusfrüchten, Kräutern und floralen Noten vereint
    Probiertipp: Weingut Wohlmuth, Gelber Muskateller Südsteiermark
  • Muscat de Beaumes-de-Venise (Rhône, Frankreich): Ein süßer, aromatischer Dessertwein mit intensiven und präzisen und Aromen nach Aprikosen und Orangenblüten. Bekannt für seine zarte Süße und erfrischende Säure.
    Probiertipp: Muscat de Beaume de Venise Or des Dentelles, Domaine de Coyeux

Rote berühmte Rebsorten

Cabernet Sauvignon – Der König der Rotweine

Cabernet Sauvignon ist eine der bekanntesten und weitverbreitetsten roten Rebsorten der Welt. Ursprünglich aus dem Bordeaux-Gebiet in Frankreich stammend, hat sich diese Rebe in nahezu allen großen Weinbaugebieten etabliert, darunter Kalifornien, Australien, Chile und Südafrika.

Diese berühmte Rebsorte ist besonders robust und gedeiht in verschiedenen Klimazonen, bevorzugt jedoch warme, trockene Lagen oder wärmere Klimazonen, in denen die Trauben ausreichend Zeit zum Reifwerden haben. Der Erntezeitpunkt ist relativ spät, was in kühlen Regionen azu führen kann, dass die Trauben nicht jedes Jahr voll ausreifen können.

Weine aus Cabernet Sauvignon zeichnen sich durch ihre kräftige Struktur, dunkle Farbe und tiefgründigen Aromen aus. Die Trauben bringen Weine mit kräftigen Tanninen und einer spürbaren Säure hervor, was ihnen besonders viel Alterungspotential verleiht. Typische Aromen sind schwarze Johannisbeeren, grüne Paprika und schwarze Pflaumen, in wärmeren Regionen wie Kalifornien oder Australien auch Aromen von vollreifen schwarze Beeren. Cabernet Sauvignon wird immer im Holzfass ausgebaut und erhält hier zusäzliche Aromen von Tabak, Vanille oder Zedernholz.

Typische Weine aus Cabernet Sauvignon:

  • Bordeaux (Frankreich): Ein Klassiker, der in der Regel in Cuvées mit Merlot und Cabernet Franc zu finden ist. Typische Aromen sind Cassis, Leder und Zigarrenkiste
    Probiertipp: Château Phélan Ségur, Saint-Estèphe AOC
  • Napa Valley (Kalifornien, USA): Reichhaltig und vollmundig, mit kräftigen Aromen von schwarzer Johannisbeere und Zedernholz
    Probiertipp: Avalon Napa Valley Cabernet Sauvignon
  • Coonawarra (Australien): Weine mit einem eleganten, mineralischen Charakter und Aromen von schwarzen Früchten und Gewürzen
    Probiertipp: Wynns Coonawarra Estate, Black Label Cabernet Sauvignon

Pinot Noir – Die Diva im Weinberg

Pinot Noir ist eine der begehrtesten und zugleich anspruchsvollsten roten Rebsorten der Welt. Ursprünglich aus dem französischen Burgund stammend, hat sie sich weltweit verbreitet, besonders in Regionen wie Kalifornien, Neuseeland, Australien und Deutschland, wo sie als Spätburgunder bekannt ist.

Diese berühmte Rebsorte ist besonders empfindlich und stellt hohe Anforderungen an ihre Anbaubedingungen. Sie bevorzugt kühle bis gemäßigte Klimazonen und gedeiht am besten in Regionen mit langen, sonnigen Tagen und kühlen Nächten. In heißen Klimazonen kann Pinot Noir unter der Sommersonne zu schnell reifen und dabei an Eleganz verlieren. Aufgrund ihrer dünnen Traubenschale ist sie außerdem anfällig für Krankheiten, was den Anbau schwierig macht. Nicht von ungefähr hat Pinot Noir den Ruf, eine Diva zu sein. Aber Weingüter, die sich mit Haut und Haar auf Pinot Noir einlassen, werden mit unvergleichlichen Weinen belohnt.

Weine aus Pinot Noir zeichnen sich durch ihre Noblesse, subtile Fruchtigkeit und Komplexität aus. Sie sind aufgrund der dünnen Traubenschalen eher hell in der Farbe und zeigen Aromen von roten Früchten wie Kirschen, Himbeeren und Erdbeeren. Mit zunehmender Reife entwickeln sich häufig erdige, trüffelige Noten, die den Wein noch komplexer machen. Die Tannine sind in der Regel weich, was Pinot Noir zu einem der elegantesten und zugänglichsten Rotweine macht.

Fun Fact: In Kalifornien löste der Film „Sideways“ Anfang der 2000er Jahre einen Pinot-Noir-Boom aus.

Typische Weine aus Pinot Noir:

  • Burgund (Frankreich, Côte d’Or): Der Inbegriff des Pinot Noir, elegant, mit komplexen Aromen von roten Früchten, Unterholz und Gewürzen
    Probiertipp: Pierre Girardin, Bourgogne Pinot Noir Éclat de Calcaire
  • Kalifornien (Sonoma, Napa Valley): Fruchtig und weich, oft mit Aromen von Kirsche und Pflaume, manchmal auch mit würzigen und vanilligen Noten aus Holzfassaubau
    Probiertipp: Deovlet Pinot Noir Santa Barbara County
  • Neuseeland (Central Otago): Individuelle Stilistik mit großer Frische, intensiven roten Fruchtnoten und eleganter Struktur
    Probiertipp: Akarua, Pinot Noir Central Otago
Einige berühmte Rebsorten finden erst außerhalb ihrer Heimat zu Weltruhm.

Syrah/Shiraz – Der Würzige mit Tiefgang

Syrah, auch bekannt als Shiraz, ist zu Recht eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten roten Rebsorten der Welt. Ursprünglich aus der nördlichen Rhône-Region in Frankreich stammend, hat sich die berühmte Rebsorte auch in anderen berühmten Weinregionen wie Australien, Kalifornien und Südafrika etabliert. Der Name Syrah wird hauptsächlich in Europa verwendet, während der Name Shiraz besonders in Australien und Südafrika verbreitet ist.
Wenn du die Bezeichnung „Syrah“ auf einem Wein aus Übersee findest, dann ist das oft ein Hinweis seitens des Herstellers darauf, dass der Wein stilistisch der „Alten Welt“, also Europa, näherkommt.

Die Syrah-Rebe bevorzugt warme bis heiße Klimazonen, denn sie ist frostempfindlich. Die Rebe braucht eine lange Vegetationsperiode und die Trauben reifen mittelspät. In Regionen wie der Rhône profitiert sie von den heißen, trockenen Sommern, die ein Ausreifen der Trauben gewährleisten.

Weine aus Syrah sind bekannt für ihre kräftigen Aromen und tiefrote Farbe. Typische Aromen sind dunkle Beeren wie Brombeeren und Heidelbeeren, aber auch würzige Noten von schwarzem Pfeffer, Tabak, Lakritze und manchmal sogar Schokolade oder Rauch. Syrah-Weine sind vollmundig und zeichnen sich durch eine markante Tanninstruktur und eine schöne Säure aus, die ihnen sowohl Komplexität als auch Lagerpotenzial verleihen.

Typische Weine aus Syrah / Shiraz:

  • Côte-Rôtie (Rhône, Frankreich): Elegante, würzige Weine mit Aromen von schwarzen Früchten, Pfeffer und rauchigen Noten
    Probiertipp: E.Guigal, Côte Rôtie Brune et Blonde
  • Barossa Valley (Australien, Shiraz): Kräftige, fruchtige Weine mit intensiven Aromen von dunklen Beeren und Gewürzen, oft mit einem Hauch von Schokolade
    Probiertipp: Penfolds Bin 28 Shiraz
  • Western Cape (Südafrika): Fruchtige, vollmundige Weine mit einer feinen Würze und einer schönen Balance zwischen Tanninen und Säure
    Probiertipp: Anthonij Rupert, Syrah (Franschhoek)

Tempranillo – Spaniens Vorzeige-Rotwein

Tempranillo ist die Königsrebe Spaniens und bildet das Herzstück vieler berühmter spanischer Weine, insbesondere aus den Regionen Rioja und Ribera del Duero. Der Name „Tempranillo“ leitet sich von „temprano“ ab, was „früh“ bedeutet – ein Hinweis darauf, dass die Rebe früh reift und somit in vielen spanischen Regionen eine wertvolle Sorte für den Weinbau darstellt.

Tempranillo bevorzugt ein warmes, aber nicht zu heißes Klima und gedeiht am besten in Regionen mit heißen, trockenen Sommern und kühlen Nächten, wie sie in Rioja oder Ribera del Duero vorherrschen. Aufgrund ihrer Fähigkeit, sich an verschiedene Terroirs anzupassen, wird sie auch in anderen Ländern wie Portugal (dort bekannt als Tinta Roriz) und Argentinien erfolgreich angebaut.

Die Weine aus Tempranillo sind bekannt für ihre Balance aus Frucht, Säure und Tanninen. Sie zeigen Aromen von roten Früchten wie Kirschen und Erdbeeren, gepaart mit einer charakteristischen Würze und erdigen Noten. In wärmeren Jahren können auch Aromen von getrockneten Früchten auftreten. Tempranillo-Weine eignen sich sehr gut für den Ausbau im Holzfass, was viele spanische Weine zu wahren Lagerweinen macht.

Typische Weine aus Tempranillo:

  • Rioja (Spanien): Der Klassiker, in Fässern aus amerikanischer Eiche ausgebaut, mit Aromen von reifen roten Früchten, Vanille und Gewürzen. Rioja-Weine reichen von fruchtigen Crianza-Weinen bis hin zu komplexen, holzbetonten Gran Reservas
    Probiertipp: Marqués de Vargas, Rioja Gran Reserva (Rioja DOCa)
  • Ribera del Duero (Spanien): Vollmundige, kräftige Weine mit intensiven Frucht- und Holzfassaromen. Häufig zeigen diese Weine Aromen von Pflaumen, Kirschen und Gewürzen, unterstützt durch eine starke Tanninstruktur
    Probiertipp: Aalto, Ribera del Duero (Ribera del Duero DO)
  • Toro (Spanien): Eine Region, die kräftigere, tanninreichere Tempranillo-Weine hervorbringt, oft mit Aromen von dunklen Früchten und Gewürzen
    Probiertipp: Finca Sobreño, Reserva Toro DO

Merlot – Der weiche Allrounder

Merlot ist eine der beliebtesten und weitverbreitetsten roten Rebsorten der Welt. Ursprünglich aus Bordeaux, Frankreich, stammend, findet man die berühmte Rebsorte heute weltweit in zahlreichen Weinländern, darunter Kalifornien, Chile, Italien und Australien. In Frankreich, wo er in seiner Heimatregion Bordeaux häufig zusammen mit Cabernet Sauvignon in Cuvées verwendet wird, hat Merlot nach wie vor seine größte Bedeutung.

Weine aus Merlot sind in der Regel vollmundig, rund und fruchtig. Sie bieten Aromen von reifen Früchten wie Pflaumen, schwarzen Kirschen und Beeren, oft begleitet von sanften Noten von Schokolade und Gewürzen. Aufgrund der moderaten Säure und der weichen Tanninstruktur sind Merlot-Weine besonders zugänglich, was sie zu einem beliebten Allrounder macht.

Typische Weine aus Merlot:

  • Bordeaux (Frankreich, Pomerol und Saint-Émilion): Vollmundig und komplex, mit Aromen von schwarzen Beeren, Pflaumen und einer eleganten, erdigen Note
    Probiertipp: Château Lafleur Gazin (Pomerol AOC)
  • Kalifornien (Napa Valley): Fruchtbetont, mit Aromen von reifen Kirschen, Schokolade
    Probiertipp: Duckhorn, Merlot Napa Valley
  • Chile: Weich und intensiv fruchtig, oft mit Aromen von roten Beeren, Kräutern und leichten Holznoten
    Probiertipp: Montes Alpha Merlot (Colchagua Valley, Chile)
Berühmte Rebsorten zeichnen sich dadurch aus, dass sie überall dort, wo sie angebaut werden, Spitzenweine hervorbringen.

Berühmte Rebsorten: Globetrotter mit eigenem Charakter

Das war nun ein kurzer Überblick über eine Handvoll berühmte Rebsorten der Weinwelt.
Dass die oben genannten weitgereisten Rebsorten in so vielen Regionen der Welt so viele gute Weine hervorbringen, verdanken sie ihrer Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichen Terroirs – und dass sie dabei dennoch immer ihren eigenständigem Charakter behalten.

Denn auch wenn viele Weinregionen ihre eigenen „Stars“ haben – meist einheimische Rebsorten, die perfekt mit dem Terroir harmonieren und herausragende Weine hervorbringen: die „Einwanderer“ sind eine Bereicherung für die Vielfalt jeder Weinregion. Manche finden sogar eine neue Heimat fern Ihrer Herkunftsregion (wie Malbec in Argentinien).

Wie stehst du zu den weltweit verbreiteten Rebsorten? Findest du es langweilig, den x-ten Chardonnay aus irgendwo zu probieren? Oder freust du dich darüber, wenn du verschiedene Rebsortenweine aus unterschiedlichen Gebieten miteinander vergleichen kannst, um herauszufinden, welcher Stil dir persönlich am meisten zusagt?
Wie sich Weine aus der alten und neuen Heimat einer Rebsorte unterscheiden, können wir auch gern gemeinsam in einem Workshop erschmecken!

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Dieser Beitrag wurde unabhängig erstellt und nicht vergütet. Er spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wider und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Enthaltene Links sind nicht kommerziell und dienen der Wissensvermittlung.

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