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Rosé-Stile aus aller Welt

Rosé-Stile aus aller Welt

Geschrieben von Miriam Schröer am .

Was du aus Frankreich, Italien & Übersee erwarten kannst

Du bestellst einen Roséwein – und statt des erwarteten (da fast schon synonym mit Rosé) durchscheinend zartfarbigenen Weins steht ein dunkelrosafarbener, fast schon rotweiniger Wein vor dir. Überraschung! Nicht alle Rosé-Stile sind dezente Sommerbegleiter. Manche packen ordentlich Farbe – und eben auch Geschmack – in die Flasche, vom italienischen Cerasuolo mit Kirschpower bis zum Tavel mit Struktur und Power.

Hinter dem Pink steckt weit mehr als nur Sommerwein: Rosé kann elegant, charakterstark, wild oder tiefgründig sein.

Provence: Der Stil, der alles veränderte

Es gibt Rosé – und dann gibt es Rosé aus der Provence. Keine andere Region prägt unsere Vorstellung von pinkem Wein so sehr wie der sonnige Südosten Frankreichs. Aber was macht diese Weine eigentlich so besonders?

Da ist zum einen die Optik: Sie sehen aus wie flüssiges Pastell. Blassrosa, fast durchscheinend, und das ist natürlich kein Zufall, sondern Ergebnis einer entsprechenden Vinifikation. Die Trauben (meist Grenache, Cinsault, Syrah) haben nur sehr kurz Kontakt mit der Beerenschale, der Saft bleibt hell und frisch.

Und dazu schmecken sie, als hätte jemand die Leichtigkeit des Sommers in eine Flasche gefüllt. Typisch sind zarte Noten von weißen Pfirsichen, Grapefruit und Mandelblüten, dazu eine knackige Mineralik. Kein Wunder, dass Marken wie Whispering Angel oder Château d’Esclans weltweit Fans haben – dieser Stil ist einfach unschlagbar elegant.

Eine Pionierin des zartfarbigen und mineralisch-frischen Stils war übrigens Régine Sumeire, die auf ihrem Château Barbeyrolles mit Methoden der Weinherstellung experimentierte, um einen leichten Wein von heller Farbe zu erhalten. 1985 kam ihr Pétale de Rose auf den Markt, sozusagen der Urtyp des heutigen Provence-Typs. Da er begeistert angenommen wurde, zogen quasi alle anderen Hersteller nach. Heute ist dieser Stil synonym mit Rosé aus der Provence und er wird immer weiter verfeinert. Einzigartig in seiner Art iist wohl das Rosé-Institut in Vidauban, wo Forschungs- und Entwicklungsarbeit in allen Fragen der Rosé-Herstellung von der Rebsorte über die Weingartenpflege und Kellertechnik bis hin zum Klimawandel betrieben wird. Kein Wunder, dass die Provence-Winzer in Sachen Rosé-Know-how ganz weit vorn sind.

Die Kehrseite der Medaille: Nicht jeder blassrosa Wein aus der Provence ist ein Hochgenuss. Die große Nachfrage hat auch langweilige und billige Massenware hervorgebracht. Echte Highlights erkennt man oft am höheren Preis und kleineren Erzeugern – etwa Domaine Tempier oder Château Simone.

Außerdem gut zu wissen: Auch in der Provence gibt es Rosés mit Farbe und Grip – die Weine aus Bandol, zum Beispiel von Château Pibarnon oder die Traditions-Linie von Clos Cibonne mit Tiefe und Struktur.

Bei aller Qualität und Vielfalt der Rosés aus der Provence: Schau ruhig mal über den Provence-Tellerand hinaus. Denn Frankreich kann man getrost als die Grande Nation der Rosé-Weine bezeichnen. Das Land der 1.000 Rosés bietet äußerst probierenswerte Rosé-Stile in anderen Weinregionen.

Spanien: Power und mediterrane Würze

Frankreich ist ein Rosé-Gigant – aber nicht der einzige. Wer Frucht, Power und mediterrane Wärme sucht, wird in Spanien fündig. Während im Nachbarland Zartheit gefragt ist, setzen spanische Winzer auf unverblümte Frucht und eine Extraktdichte, die man sonst eher von Rotweinen kennt. Das Ergebnis sind Rosados, die so lebensfroh sind wie ein sommerlicher Straßenumzug in Barcelona.

Das eigentliche Rosé-Herz Spaniens ist Navarra. Hier prägt die Garnacha-Traube Weine von unwiderstehlicher Saftigkeit – denke an reife Erdbeeren, Granatäpfel und eine Prise weißer Pfeffer. Besonders spannend: Viele Winzer lassen den Saft länger auf den Schalen, was zu einer intensiveren Farbe und mehr Grip am Gaumenführt. Kein blasser Sommerflirt, sondern ein Wein mit Haltung.

Dann gibt’s da noch Exoten wie den baskischen Txakoli-Rosé – wenn du mal Lust auf was ganz anderes hast. Durch die Nähe zum Atlantik entwickelt dieser Wein eine salzige Mineralik und eine prickelnde Frische, die perfekt zu Meeresfrüchten passt.

Was spanische Rosés so besonders macht? Sie scheuen sich nicht davor, Charakter zu zeigen. Während andere Regionen Leichtigkeit suchen (oder die französische Eleganz zu kopieren versuchen), feiern die Spanier das Leben – und das schmeckt man in jedem Schluck. Probier mal einen Rosado zu Paella oder gegrillten Chorizo und du wirst verstehen, warum diese Weine so viele Fans haben.

Vielfältige Rosé-Stile: Mal floral, mal fruchtig, mal strukturiert - aber immer spannend.

Italien: Vom eleganten Chiaretto bis zum kräftigen Cerasuolo

Während die Provence auf zarte Eleganz setzt, geht Italien ganz eigene Wege. Hier wird Rosé nicht als leichter Sommerwein abgestempelt, sondern darf zeigen, was in ihm steckt. Das Ergebnis? Eine faszinierende Bandbreite – von erfrischend leicht bis zu erstaunlich kräftig.

Am Gardasee entstehen die Chiarettos – hell-kirschfarbig und mit typisch italienischer Lebendigkeit. Die Weine aus Groppello- und Marzemino-Trauben überraschen mit einer knackigen Säurestruktur und Aromen von Granatapfel und wilden Kräutern. Perfekt zu den Fischgerichten der Region.

Der echte italienische Rebell ist der Cerasuolo d’Abruzzo. Dieser tiefrubinrote Rosé aus Montepulciano-Trauben hat optisch mehr gemeinsam mit leichten Rotweinen als mit seinen vornehm blassen französischen Cousins. Geschmacklich bietet er eine Explosion von reifen Kirschen, Pflaumen und einer angenehmen Würze. Kein Wunder, dass selbst hartgesottene Rotweinfans diesen „Super-Rosé“ schätzen.

Interessant: Während viele Winzer weltweit den Provence-Stil kopieren, bleiben die Italiener ihren Traditionen treu. Vielleicht, weil sie wissen, dass man mit Charakterpunkten mehr beeindrucken kann als mit blasser Anpassung.

Deutschland: Vom belächelten Nebenprodukt zum Genusswein mit Profil

Deutscher Rosé kämpft noch immer mit einem Imageproblem – zu Unrecht. Wer bei Rosé aus Deutschland nur an süßlichen Weißherbst aus Omas Keller denkt, liegt heute weit daneben. Ambitionierte Winzerinnen und Winzer zeigen eindrucksvoll, was in deutschen Rosés steckt: Charakter und Eleganz.

Was früher oft als Nebenprodukt der Rotweinbereitung entstand, ist heute ein bewusster Ausdruck handwerklicher Weinphilosophie. Immer mehr Betriebe keltern Rosé gezielt und mit Leidenschaft – nicht selten mit Trauben aus besten Lagen. Das Ergebnis: Roséweine, die sich selbstbewusst zwischen Frische, Finesse und Substanz bewegen.

Warum es sich lohnt, deutschen Rosé neu zu entdecken

Spätburgunder-Rosés etwa, vor allem aus Baden, stehen für die feine, elegante Seite des deutschen Rosé-Spektrums. Kein Wunder, dass selbst Sterneköche auf diese Weine schwören. Ihre filigrane Art, oft mit Noten von wilder Erdbeere und roter Johannisbeere, passt hervorragend zu feiner Küche – etwa zu Spargel oder Zander.

Spitzenbetriebe wie Rebholz, Jülg oder Huber beweisen: Wer Rosé ernst nimmt, kann Großes schaffen. Der Klimawandel spielt dabei eine Rolle – reifere Trauben und längere Vegetationszeiten ermöglichen extraktreichere, tiefere Roséstile mit ganz eigener Handschrift.

Wer also glaubt, deutscher Rosé sei langweilig, sollte sich eines Besseren belehren lassen. Der „Malterdinger Rosé VDP Ortswein“ von Huber oder der „Rosé Fumé“ von Knipser zeigen eindrucksvoll, dass Rosé aus Deutschland mehr kann – und selbst eingefleischte Provence-Fans ins Schwärmen bringt.

Die Farben der Rosé-Stile sind so vielfältig wie ihre geschmacklichen Nuancen: da hilft nur probieren!

Österreich: Zwischen Rebellion, Eleganz und Easy-Drinking

Während viele Weinfreunde beim Stichwort Rosé gedanklich sofort in die Provence reisen, lohnt sich ein Blick in die österreichischen Weinberge – vor allem, wenn man sich nach Charakter und Cool-Climate-Finesse sehnt. Von dunkelfruchtigem Blaufränkisch bis zum säurefrischen Schilcher hat das Land Rosé-Stile zu bieten, die aus dem blassrosa Mainstream wohltuend herausstechen.

Blaufränkisch-Rosé – der dunkelfruchtige Rebell aus dem Burgenland

Wer glaubt, Rosé sei nur etwas für Leichttrinker, hat noch keinen Blaufränkisch-Rosé probiert. Diese Weine, etwa aus der Rosalia DAC oder dem Mittelburgenland, zeigen Tiefe, Struktur und Würze – ideal für Rotweinfans. Die dickschalige Traube liefert intensive Aromen von schwarzer Johannisbeere, Brombeere, Pflaume und dem für die Sorte typischen weißen Pfeffer.

Winzer wie Migsich sorgen mit Weinen wie dem „The Origin of Rosé“ (100 % Blaufränkisch) oder dem „Rosénator“ (eine kraftvolle Cuvée aus Blaufränkisch, Zweigelt und Cabernet Sauvignon) für großen Rosé-Genuss. Besonders erwähnenswert ist auch Pia Strehn, die mit Holzfass-Ausbau, längerer Maischestandzeit und einem klaren Stilbewusstsein mittlerweile als „Rosé-Queen“ Österreichs gilt.

Schilcher – der steirische Wildfang

In der Weststeiermark wächst eine Rarität: Schilcher, gekeltert aus der seltenen Blauen Wildbacher-Traube, ist ein historischer und geschützter Rosé-Stil – und einer, der polarisiert. Wer ihn liebt, schwärmt von seiner wilden Aromatik: Rhabarber, Stachelbeere, ein Hauch Kräuterwürze und eine elektrisierende Säure, die ihn zum idealen Aperitif oder Begleiter zu steirischem Backhendl macht.

Winzer wie Langmann, Friedrich oder Reiterer verstehen es, den Charakter dieser urigen Rebsorte präzise einzufangen. Besonders der Schilcher Klassik von Langmann überzeugt mit Saftigkeit, Trinkfreude – und der Fähigkeit, auch skeptische Gaumen zu bekehren.

Zweigelt-Rosé – der unkomplizierte Sommerbegleiter

Zweigelt-Rosés aus Regionen wie dem Weinviertel oder dem Burgenland sind charmante Alltagsweine: fruchtig, frisch und oft erstaunlich preiswert. Kirsche, Wassermelone, ein Hauch Vanille – diese Aromen sind typisch, die Weine leicht zugänglich und vielseitig kombinierbar. Ideal zu Salaten, Antipasti oder einfach als Sundowner.

Österreichs Rosés spielen längst in ihrer eigenen Liga – fernab von kitschigem Image oder eintönigem Stil. Wer Vielfalt, Finesse und mutige Winzerhandschrift sucht, wird hier fündig. Und wer einmal einen Schilcher oder einen Blaufränkisch-Rosé im Glas hatte, merkt schnell: Rosé kann mehr. Viel mehr.

Südafrika: Tropische Frische und Pinotage-Charme

Wenn europäische Winzer über Rosé philosophieren, machen sich die Südafrikaner einfach mal keine Gedanken. Hier entstehen unverkrampfte Weine, die eines beweisen: Rosé darf auch einfach nur verdammt lecker sein. Das Ergebnis? Fruchtige Powerpakete mit einer Extradosis Lebensfreude.

Der Pinotage ist Südafrikas wildes Kind – als Rosé verarbeitet entwickelt er eine unwiderstehliche Mischung aus reifen Himbeeren und einer dezenten Rauchnote. Kein Wunder, dass diese Kreation immer mehr Fans findet. Aber auch klassische Sorten wie Cinsault oder Syrah zeigen im Kap-Klima eine saftige Fruchtfülle – denke an reife Himbeeren, Wassermelone und manchmal eine exotische Frische.

Besonders spannend: Viele südafrikanische Winzer experimentieren mit minimalen Eingriffen im Keller. Spontanvergärungen, alte Fässer – hier entstehen Rosés, die sich bewusst von der sterilen Perfektion mancher Provence-Vertreter abheben. Das Ergebnis sind Weine mit Ecken und Kanten, die aber gerade dadurch so sympathisch wirken.

Tipp: Probier mal einen südafrikanischen Rosé zu würzigen Braai-Gerichten (dem südafrikanischen BBQ) oder einer bunten Buddha-Bowl. Die fruchtige Kraft der Weine harmoniert perfekt mit intensiven Aromen

USA & Neue Welt: Rosé zwischen Mainstream und Avantgarde

In den USA erlebt Roséwein eine Art Kulturkampf – zwischen Massenware, stilistischer Imitation und kreativer Eigenständigkeit. Während viele Weinfreunde beim Stichwort Rosé noch an blasse Provence-Klone denken, hat sich längst eine vielseitige Rosé-Szene etabliert, die von Nostalgie bis Avantgarde reicht.

Die Provence-Adepten: Rosé in Pink-Perfektion

Ein großer Teil des amerikanischen Markts ist nach wie vor von hellrosafarbenen, trocken ausgebauten Rosés geprägt – inspiriert vom Stil der Provence. Marken wie Dark Horse oder Bread & Butter setzen auf trinkfreudige, klar strukturierte Weine, die zwar technisch sauber sind, aber selten Charakter zeigen. Wer jedoch genauer hinschaut, entdeckt unter den provence-inspirierten Winzern auch einige echte Juwelen: Jolie-Laide aus Sonoma oder Matthiasson aus Napa keltern elegante Rosés mit Finesse, oft aus Syrah oder Mourvèdre. Sie kombinieren kalifornische Frucht mit französischer Mineralität – und beweisen, dass Rosé auch im Premiumsegment funktioniert.

White Zinfandel: Vom Trash-Kult zur Renaissance

Kein amerikanischer Rosé ist so bekannt – und gleichzeitig so umstritten – wie der White Zinfandel. In den 1980er-Jahren von Sutter Home zum Massenphänomen gemacht, wurde er lange als süßer „Einstiegswein für Anfänger“ belächelt. Heute zeigt sich ein differenzierteres Bild: Während klassische White Zins mit spürbarer Restsüße nach wie vor beliebt sind – gerade für sommerliche Pool-Partys – entdecken ambitionierte Winzer das Potenzial der Zinfandeltraube neu. Namen wie Turley oder Halleck Vineyard stehen für trocken ausgebaute, kraftvolle Rosés mit Aromen von Granatapfel, weißem Pfeffer und getrockneten Kräutern. Wer mit Vorurteilen antritt, wird hier eines Besseren belehrt.

Die Experimentierfreudigen: Vielfalt jenseits von Kalifornien

Neben den bekannten Namen Kaliforniens entstehen spannende Rosés auch in anderen US-Regionen. In Oregon beispielsweise setzen viele Weingüter auf Pinot Noir – nicht nur als Rotwein, sondern auch als filigraner Rosé mit lebendiger Erdbeer-Frucht und zarter Struktur. Das Weingut Evening Land ist ein exzellentes Beispiel für diese Art von Cool-Climate-Rosé. Weiter nördlich, in Washington State, zeigen Winzer das Potenzial von Syrah: Hier entstehen pfeffrig-würzige Rosés, die Frische und Tiefgang miteinander verbinden – ein echter Geheimtipp für Entdecker.

Fazit: Rosé aus den USA – mehr als nur Pink

Rosé aus den USA ist längst mehr als nur eine blasse Provence-Kopie oder ein süßer Ausrutscher aus den Achtzigern. Wer sich einlässt auf die Bandbreite entdeckt eine facettenreiche Roséwelt, die zu Unrecht oft unterschätzt wird. Und vielleicht ist es genau dieser „Kulturkampf“, der den amerikanischen Rosé so spannend macht.

Es gibt so viel mehr als den zartfarbigen Rosé-Stil aus der Provence.

Welcher Rosé-Stil passt zu dir?

Rosé ist nicht einfach „irgendwas zwischen Weiß und Rot“, sondern eine eigene Stilwelt – und das im besten Sinne. Je nach Herkunft, Rebsorte und Ausbauart kann er filigran, tiefgründig, würzig oder fruchtgeladen sein. Doch wie findest du deinen Favoriten in dieser rosa Vielfalt?

Wenn du unsicher bist, hilft ein schneller Rosé-Check zur Orientierung:

  • Du magst’s klassisch-elegant? Dann greif zur Provence: zart lachsfarben, mineralisch und angenehm trocken.
  • Du willst mehr Tiefe im Glas? Italienischer Cerasuolo d’Abruzzo bringt dunkle Farbe, kräuterwürzige Aromen und ordentlich Struktur.
  • Du stehst auf Frucht-Explosionen? Südafrikanischer Pinotage-Rosé überrascht mit exotischer Saftigkeit.
  • Du liebst mediterrane Würze? Spanische Garnacha-Rosados punkten mit Erdbeere, Kräutern und einer Prise Pfeffer.
  • Du bist experimentierfreudig? Dann probier einen trockenen Zinfandel-Rosé aus Kalifornien oder einen Syrah-Rosé aus Washington – kraftvoll, komplex, oft mit floralen oder rauchigen Noten.

Wer glaubt, dass alle Rosés gleich schmecken, wird spätestens beim zweiten Wein eines Besseren belehrt. Selbst innerhalb der Provence gibt es feine Unterschiede, und spätestens bei einem „Anti-Provence-Rosé“ wie einem Schilcher aus der Steiermark oder einem Blaufränkisch-Rosé aus dem Burgenland wird klar: Hier geht es um mehr als Farbe.

Praxistipps für den Einkauf

Apropos Farbe: Dunkler Rosé heißt nicht automatisch süß – im Gegenteil. Stile wie Cerasuolo, Bandol oder Tavel sind trocken, kraftvoll und tolle Speisenbegleiter. Wer es ganz genau wissen will, schaut beim Einkauf auf drei Dinge:

  • Rebsorte: Sie verrät viel über Stil und Charakter. Pinot Noir = fein & filigran, Syrah = würzig & strukturiert.
  • Herkunft: Ein Tavel ist dunkel, dicht und komplex, ein Schilcher strahlend pink, würzig und säurebetont.
  • Farbe: Auf keinen Fall überbewerten – lieber auf Ausbauart oder Restzucker achten.

Auch beim Servieren lohnt sich ein kurzer Check: Leichte, frische Rosés wie etwa ein portugiesischer Vinho Verde Rosado oder ein Zweigelt Rosé aus dem Weinviertel sollten gut gekühlt bei 8–10 °C ins Glas. Kräftigere Stile, die im Holz lagen oder auf der Hefe reiften, wie manche Blaufränkisch-Rosés oder ein Südtiroler Lagrein Rosato, dürfen gerne etwas wärmer getrunken werden – 10 bis 12 °C sind hier ideal.

Die spannendsten Entdeckungen liegen oft abseits des Mainstreams: Ein vibrierender Schilcher, ein mineralischer Txakoli-Rosé aus dem Baskenland oder ein moderner, trockener Zinfandel-Rosé.

Rosé ist mehr als ein Stil – er ist eine Haltung

Egal, ob du die kühle Eleganz der Provence liebst, die fruchtige Kraft Spaniens bevorzugst oder neugierig auf österreichische Rosé-Rebellen bist – es lohnt sich, über den Blassrosa-Tellerrand hinauszuschauen. Denn Rosé ist längst kein Nebenprodukt mehr, sondern ein echtes Statement im Glas.

Welcher Rosé-Stil hat dich zuletzt überrascht? Oder hast du einen Geheimtipp aus deiner Region, der mehr Aufmerksamkeit verdient? Dann verrat’s mir gern in den Kommentaren – ich bin neugierig!

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Forschung: Centre du Rosé

Dieser Beitrag wurde unabhängig erstellt und nicht vergütet. Er spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wider und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Enthaltene Links sind nicht kommerziell und dienen der Wissensvermittlung.

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